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Eine Ode an die Pizza – ihre Geschichte, die besten Spots in der Schweiz und weitere Zutaten.

Sie hat einen Dauerplatz ganz oben im Ranking der weltweit am meisten verzehrten Gerichte: die Pizza. Rund 30 Milliarden Pizzas werden pro Jahr verspeist. Dabei ist alles möglich von der klassischen Margherita bis hin zu opulenten Kreationen mit Meeresfrüchten oder Trüffel. Weniger dekadent war es um die Pizza in ihren Anfangstagen bestellt, war sie doch das Essen der armen Leute. 

Pizza Originale

Fladenbrote mit Belag oder mit Kräutern und Öl wurden bereits von den alten Ägyptern, Griechen und Römern verspeist, aber die Pizza wie wir sie heute kennen stammt aus der italienischen Stadt Neapel. Im 17. und 18. Jahrhundert blühte das damals eigenständige Königreich dank des belebten Hafens auf. Mit der Blütezeit kamen viele sehr arme Arbeiter und Lazzaroni, wie jene Menschen ohne Arbeit und Herberge in Neapel genannt wurden, in die Stadt. Diese Neapolitaner benötigten Speisen, die günstig herzustellen waren und schnell verzehrt werden konnten. Die ursprüngliche Form der Pizza ist heute als Pizza fritta bekannt und erinnert ein wenig an eine Calzone. Die Zutaten, dazumal meist Tomaten, Käse, Öl, Sardellen und Knoblauch wurden in den Teig eingerollt und frittiert. 

Beim nächsten Besuch in Neapel schauen Sie bei Pizza Fritta da Fernanda vorbei und lernen Sie gleich zwei neapolitanische Originale kennen:

Pizza Margherita

Im Jahr 1861 wurde Italien vereint und 1889 besuchten König Umberto I. und seine Gattin Margherita die Stadt Neapel. Gelangweilt von der am Hof üblichen französischen Küche, baten sie, der Legende nach, um eine Auswahl an Pizzas der Pizzeria Brandi. Jene, die Königin Margherita am besten mundete, war belegt mit Mozzarella, Tomaten und Basilikum – nicht nur rein zufällig die Farben Italiens – und trägt seither ihren Namen. Ein Grossmeister der klassischen Pizza, deren Teig dank des weichen neapolitanischen Wassers besonders einzigartig wird, ist Enzo Coccia. 

In der Serie «Stanley Tucci: Searching for Italy» geht er mit dem namensgebenden Host auf eine Reise zur perfekten Pizza Margherita:

Pizza Americana

Bis in die 1940er-Jahre blieb die Pizza über die Grenzen Neapels hinaus weitgehend unbekannt. Im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert hatten sich jedoch unzählige Neapolitaner mit dem Wunsch nach einem besseren Leben auf den Weg über den Ozean in die USA gemacht. Die Sprache, die überall auf der Welt gesprochen wird, ist die des guten Essens und so begeisterten die Italo-Amerikaner mit ihren an die Gegebenheiten angepassten Pizzas. Die «American Style Pizza» hat einen dickeren Boden und oftmals auch mehr Belag. In der Nachkriegszeit wurde in Europa alles Trend, was aus den USA kam, einschliesslich der Pizza, die also über Umwege wieder zurück in die Heimat Italien und ganz Europa fand. 

Pizza Svizzera

Für die Schweizer steht die Pizza Margherita auf Platz 1 – wir haben die besten Adressen für einen Abend mit Pizza, Wein und Freunden.

Pizzeria Napulé – Meilen
Hier bäckt Pizzaiolo Raffaele Tromiro, seines Zeichens dreifacher Pizza-Weltmeister, Jury-Mitglied bei internationalen Pizza-Wettbewerben und mit über 280 Auszeichnungen und Pokalen im Schrank. Buon appetito!
Kirchgasse 59, 8706 Meilen | napule​.ch

Kytaly – Genf
Wenn nicht der charmante Franco Pepe aufkocht, dann stehen zwei von ihm ausgebildete Köche vor dem Pizzaofen und zaubern ebenso Aussergewöhnliches wie die Calzone di Scarola mit Salat, Sardellen, Kapern und Oliven.
Boulevard Georges-Favon 12, 1204 Genf | kytaly​.com

Acqua e Farina – Lugano
Das Lokal liegt etwas versteckt, aber die Suche lohnt sich. Hier gibt es köstliche klassische, vegane und ausgefallene Pizzas ebenso wie Pizze Fritte zu entdecken.
Via Canova 9, 6900 Lugano | facebook​.com/​a​c​q​u​a​e​f​a​r​i​n​a​l​u​gano/

Ristorante Pizzeria Da Gloria – Seftingen
Pizzaiolo Biagio Fazzi nahm 2017 an der Pizza-Weltmeisterschaft in Parma teil. Dabei treten die besten Pizzabäcker der Welt in zwölf Kategorien gegeneinander an. Er wurde mit seiner «Pizza Valle Svizzera» zweitbester Schweizer im Ranking.
Allmendweg 2, 3662 Seftingen | dagloria​.ch

Pizza alla casa

Sie wollen sich zu Hause an die Pizza wagen? Wir haben die passenden Buch-Tipps und Zubehör für Pizza-Lovers!

Glasierter Pizzastein
WEBER CRAFTED
weber​.com

Passione Pizza: The Art of Homemade Pizza
Luca und Salla-Maria Platania
Cozy Publishing

Mastering Pizza
Marc Vetri und David Joachim
Random House

Pizza Kit – Do it yourself
Just Spices
justspices​.de

The Fixie Pizzaschneider
shop​.moments​.ch

07. Oktober 2022 Inselwirtschaft 1

Genuss und Entspannung

Eine kleine aber feine Insel im Zürichsee lädt zum Entspannen ein.

Auf der grössten Insel der Schweiz, die nicht über eine Brücke mit dem Festland verbunden ist, werden Weinreben und diverse Gemüsesorten angebaut. Mit knapp über elf Hektaren Fläche ist Ufnau zwar überschaubar, doch dafür sind Schönheit und Naturbelassenheit dieser Insel umso grösser. Wenn es hier von etwas viel gibt, dann ist es Ruhe. Weit weg vom städtischen Trubel Zürichs kann man hier abschalten sowie gutes Essen und vor Ort hergestellten Wein geniessen. Die Inselwirtschaft Ufnau ist ein feines Restaurant, in dem regionale Klassiker und lokale Spezialitäten zubereitet werden – nicht selten mit Zutaten direkt von der Insel oder zumindest aus der unmittelbaren Umgebung. Das Fischknusperli mit fangfrischem Fisch vom Zürichsee sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen! Mit dem Bootstaxi kann man der Insel komfortabel einen Besuch abstatten. Wer nicht nur kurz auf Ufnau verweilen möchte, kann in der Inselwirtschaft auch Feste oder Hochzeiten feiern – eine ausgefallenere Location findet man in der Umgebung wohl kaum.

inselufnau​.ch

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23. Dezember 2022 Orientalische Küche 01

Ein Fest der Aromen

Die orientalische Küche begeistert mit ihrer Geschmacksvielfalt – auch in der Schweiz.

Von Rudyard Kipling, dem berühmten Autor des «Dschungelbuchs», stammen die nicht minder populär gewordenen Zeilen: «Ost ist Ost und West ist West / Und niemals treffen sich die beiden.» Über ein Jahrhundert später könnte der grosse Dichter in vielfacher Hinsicht eines Besseren belehrt werden. Der Siegeszug der orientalischen Küche in Europa hat nämlich inzwischen auch die Schweiz erreicht, in der lange Zeit jenseits der heimischen Küche, Italienisches oder Französisches bevorzugt wurde. Wie schön und Gaumenfreude spendend, was nun in der Eidgenossenschaft alles zu entdecken ist: marokkanische Minze und israelische Falafel, libanesisches Tabouleh und persische Lammspiesse mit Naturjoghurt und Granatapfelkernen, nicht zu vergessen all die honigbeträufelten türkischen Blätterteig-Köstlichkeiten und andere Süssigkeiten von Baklava bis Raha-Pistazienrollen in Rosenblättern. 

Deshalb also flugs hinein in jene Schweizer Restaurants, in denen das Morgenland mit ganz und gar Bezirzendem aufwartet. So etwa im Lokma am idyllischen Ostufer des Zürichsees in Wädenswil. Der beliebte Weizen-Salat Bulgur kann hier in anheimelndem Ambiente sogar in veganer Variante genossen werden und die viande haché-Spezialität Köfte auch vegetarisch in Form von gebratenen Linsen, doch müssen Fleischliebhaber selbstverständlich nicht darben: Zum Saksuka-Gemüse im filigran dünnen Fladenbrot gesellt sich ein Rindfleischspiess – je nach Gusto mit oder ohne Couscous, zusammen mit einem zünftigen Efes-Bier oder einem vollmundigen anatolischen Rotwein. 

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28. Dezember 2020 Steirereck 01

Das perfekte Home-Dinner

Zu Hause ist’s dann doch am schönsten. In den gegenwärtigen Zeiten des coronabedingten Abstandhaltens scheint dem guten alten Sinnspruch neues Leben eingehaucht – als kluge Vorsichtsmassnahme und Akzeptanz, überraschenderweise jedoch auch als lustvolle Wiederentdeckung. Was nämlich, wenn nicht Resignation oder gar Furcht im Spiel sind, um die Möglichkeiten des eigenen Heims neu zu entdecken, sondern im Gegenteil ein gut gelaunter – Wagemut? Dabei wäre auszuprobieren, ob es sich wohl zu Hause auch am schönsten isst. Dass ein solch spannendes Experiment weder ein Blind Date mit Lebensmitteln und Kochgeschirr noch ein riskantes «Trial and Error» sein muss, ist dabei vor allem drei guten Geistern – will heissen Spitzenköchen in Österreich, Deutschland und der Schweiz – zu verdanken. Schliesslich sind es Heinz Reitbauer, Tanja Grandits und Johann Lafer, die bereits seit vielen Jahren ihre kulinarische Expertise in detailliert ausgeführten und liebevoll geschriebenen Kochbüchern mit ihren Gästen und Lesern teilen. Wobei Heimat und Welt, Bodenständigkeit und kulinarische Innovation, Kontinuität und Neustart einander nicht ausschliessen, sondern sogar inspirieren. 

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