Kein bisschen verstaubt: Warum man diese zehn neuen Museen 2023 nicht verpassen sollte.
LONDON
Young V&A, London
Kreative Kinder an die Macht! Genau dieser Anspruch zeichnet das zeitgerecht mit dem Beginn der Schulferien am 1. Juli in Bethnal Green eröffnete Young V&A Museum aus. Im Zuge der siebenjährigen Planungsphase wurden Kinder und Jugendliche massgeblich miteinbezogen – passend zur innovativen inhaltlichen Ausrichtung. Denn die aktuelle Ergänzung der altehrwürdigen Institution des V&A rückt das kreative Potenzial der Jungen in den Mittelpunkt. Davon zeugen nun Elemente wie der Finger Skateboard Park, die Konstruktionszone «Imagination Playground», eine Storytelling Stage oder das Open Design Studio. Im Rahmen drei permanenter Ausstellungen – Imagine, Play, Design – werden 2‘000 Objekte aus dem V&A‑Bestand überraschend neu kontextualisiert. Besonders inspirierend gelingt das in der sensorisch originell gestalteten Play Gallery – sie setzt auf Augenhöhe des Krabbelalters an und sensibilisiert auf diese Weise für einen völlig neuen musealen Erfahrungshorizont!
HOTEL-TIPP
The Milestone Hotel
5‑Sterne-Boutiquehotel im Herzen Kensingtons – samt exklusivem Butlerservice.
KAIRO
Grosses Ägyptisches Museum, Kairo
Wenn das GEM im Herbst endlich erste Besucher empfängt, dann ist es die Museumseröffnung des Jahres. Weniger wegen der Architektur, die mit ihrer langen Fassade aus Glas und Stein an ein Pharaonengrab erinnert. Dahinter breitet das grösste archäologische Museum der Welt auf 40‘000 m² und mit 50‘000 Artefakten den Zauber des Alten Ägyptens aus.
HOTEL-TIPP
St. Regis Cairo
Perfekter Ausgangspunkt für eine Erkundungstour in Kairo – Blick auf den Nil inklusive. Ebenso wie Spa, Restaurants, Bars, Butlerservice und Bibliothek.
PARIS
Maison Gainsbourg
Für viele Franzosen ist er wie Elvis, Bob Dylan und Mick Jagger in einem, und das überlebensgrosse Pop-Graffiti in der Rue de Verneuil 5 bis, das Serge Gainsbourg und seine Geliebte Jane Birkin zeigt, gilt als Pilgerstätte ersten Ranges. Nun wird sein Wohnhaus in Faubourg Saint-Germain in ein Museum umgewandelt, das uns im Rahmen einer 30-minütigen Audiotour die Lebens- und Karrierestationen des einstigen Publikumslieblings näherbringt. Ein einschlägig sortierter Buchladen ergänzt das Gainsbourg-Rendezvous ebenso wie der Hybrid Space Le Gainsbarre.
HOTEL-TIPP
Maison Proust
Das Themenhotel ist von der Welt des Romanciers Marcel Proust sowie dem Werk berühmter Maler inspiriert.
SEOUL
Robot & AI Museum, Seoul
Dass Seoul eine Kunstmetropole ersten Ranges ist, davon konnten sich moments-Leser bereits in unserem Seoul-Artikel überzeugen. Nun legt die koreanische Tech-Metropole mit dem Robot & AI Museum (RAIM) nach. Neben AR und VR sowie Hologrammtechnologien beschränkt sich das im Stadtteil Changdong gelegene futuristische Gebäude keineswegs auf museale Präsentation, sondern bringt sich aktiv in Design, Herstellung und Anwendung von Robotertechnologien ein – immerhin rückt die erste Ausstellung den Bau des Museums selbst mithilfe von Robotertechnologien in den Mittelpunkt! Das von Melih Altinişik Architects eiförmig gestaltete Gebäude nähert sich dem Thema auf seine Weise an: Anhand der organischen Bauweise spiegelt es das nonlineare, flexible Wesen smarter Technologien wider.
HOTEL-TIPP
Ryse
Das Hotel im Art District Hogdae kombiniert zeitgenössisches Design und moderne Kunst. Es ist Mitglied der Autograph Collection.
MANCHESTER
Manchester Museum, Manchester
15 Millionen Pfund hat sich Manchester den jüngsten Umbau des Manchester Museums kosten lassen – und verweist auf eine Investition in die Zukunft. Genau darum geht es beim Projekt «Hello Future» dann auch. Der Fokus liegt, so die Kuratoren, in einem tieferen Verständnis unterschiedlicher Kulturen.
Und noch eine andere spannende Neueröffnung hat Manchester zu bieten: Im Juni eröffnete der lang erwartete neue Kulturraum «Factory International» von Star-Architekt Rem Koolhaas.
HOTEL-TIPP
NEW YORK CITY
Richard Gilder Center for Science, Education, and Innovation, New York
Insekten kommen hierzulande neuerdings per EU-Verordnung auf den Speisezettel. In New York baute man ihnen lieber ein eigenes Museum. Im Februar eröffnete ebendort das Richard Gilder Center for Science, Education, and Innovation, ein neuer Teil des American Museum of National History. Neben den schon erwähnten Insekten sowie mikroskopisch kleinen Tierchen lädt ein Schmetterlingsvivarium zum flatterhaften Museumsgenuss ein.
HOTEL-TIPP
The Whitby Hotel
Opulent, kunstvoll. Guter Ausgangspunkt für die ultimative NY Experience.
LOS ANGELES
Hammer Museum, Los Angeles
Auch in L.A. ticken die Museumsuhren mitunter bedächtig. Denn der Umbau des bestehenden Hammer Museums zog sich auch hier gut 20 Jahre hin. Einst als Adresse für historische europäische Malerei gestartet, hat es sich als Schaufenster zeitgenössischer Kunst emanzipiert. Das Gros der Werke stammt aus der Produktion lokaler Künstler und wurde im Zuge der Ausstellungsserie «Made in L.A.» akquiriert. Die Eröffnungsausstellung gilt als grösste je im Hammer Museum gezeigte Schau zeitgenössischer Kunst.
HOTEL-TIPP
Petit Ermitage
Eine Oase mitten in West Hollywood. Kein Zimmer gleicht dem anderen. Einzigartiger kann man den L.A. Lifestyle nicht zelebrieren. Tipp: Auszeit auf der Rooftop-Terrasse.
MUSEALE KLEINODE
International African American Museum, Charleston
Das Museum tief im Süden der USA thematisiert die emotional aufgeladene Geschichte der afroamerikanischen Realität im Lauf der Jahrhunderte.
Museum of Modern Art, Warschau
Beeindruckend: vier Stockwerke, weisser Beton, 20.000 m² Gesamtfläche, viel reduzierte Eleganz und ein monumentales Treppenhaus in Form einer Doppelhelix bilden den neuen Musentempel der polnischen Hauptstadt.
Museum of Art & Photography, Bengaluru
Ein urbaner Mittelpunkt der Stadt. Auf fünf Ebenen schafft der indische Star-Architekt Soumitro Ghosh neben Ausstellungsräumen auch Orte für Forschung und die Aufbereitung fotografischer Materialien.
Dolle Knolle
Von Kartoffeln bis Agrotourismus – ein Besuch in Abländschen.
Fast zwei Jahre sind vergangen seit meinem letzten Besuch in Abländschen, dem Dorf mit dem sperrigen Namen. Ich bin neugierig zu erfahren, wie sich das Projekt der Förderung des Agrotourismus in Bergregionen entwickelt hat. Wie läuft es mit dem Anbau von Kartoffeln im hügeligen Gelände auf einer Höhe von 1‘246 m? Hat sich seit dem Start etwas geändert? Mussten eingeschlagene Pfade verlassen und neue gesucht werden? Treffpunkt ist – wie könnte es anders sein – eines der Kartoffelfelder von Abländschen.
Um es gleich vorwegzunehmen: Kartoffeln ernten hat Suchtpotenzial. Hanspeter Dänzer, seines Zeichens Bauer und Ur-Abländscher, drückt mir zur Begrüssung eine Mistgabel in die Hand und zeigt mir einige Tricks. Einer davon ist, wie man beim Ausgraben auch die kleineren Kartoffeln nicht vergisst. Ich weiss nicht genau wieso, aber nach zwei Minuten gerate ich in einen solchen Rauschzustand, dass ich am liebsten das ganze Feld geerntet und dabei fast den Grund meines Besuchs in Abländschen vergessen hätte. Ich möchte erfahren, wie sich die Initiative «Förderung des Agrotourismus in Bergregionen» entwickelt hat und ob schon neue Pläne für die Zukunft in Ausarbeitung sind. Und es sieht gut aus für die Bauern der Region. 2,5 Tonnen «Härdöpfel» der Sorten Annabelle und Désirée konnten im Jahr 2022 geerntet werden, die jedoch bereits verkauft waren, bevor sie überhaupt das Tageslicht erblickten. Hauptabnehmer sind das Berghotel Zur Sau in Abländschen sowie Gastronomen aus der Region Gstaad. «Die Null-Kilometer-Strategie ist für uns eine Herzensangelegenheit. Möglichst kleine Kreisläufe sind die beste Voraussetzung für eine erfolgreiche Zukunft der Bergbauern», erklärt Bauer Dänzer. Dass dies von den Besucherinnen und Besuchern geschätzt wird, bestätigt Clà Frei, Pionier und Gastgeber des Berghotel Zur Sau. «Unsere Gäste finden es toll, vorwiegend regionale Produkte auf der Menu-Karte zu finden. Wo Abländschen drauf steht, muss auch Abländschen drin sein».
19. August 2022
Gatsby lässt grüssen
Erbaut 1896, strahlt «Die Josefine» noch heute den Glamour der 1920er-Jahre aus.
Mitten in Wien sticht «Die Josefine» als Design-Juwel heraus. Der Name kommt dabei nicht von ungefähr, denn das Hotel erzählt die Geschichte der Josephine de Bourblanc, einer jungen französischen Aristokratin, die als Tochter eines Botschafters 1895 in Wien geboren wurde. Im selben Jahr erwarb ihr Vater Anteile an einem neu erbauten Gebäude, das später zu einem Hotel werden sollte. Nach langer Renovierungszeit erstrahlt «Die Josefine» nun in neuem Glanz und ermöglicht ihren Gästen eine Reise durch die Zeit. In 49 Zimmern schafft der detailverliebte Art-déco-Stil mit Samt, Messing und grünem Marmor eine Hommage an die Goldenen Zwanziger, kunstvoll ergänzt um elegante Details, Kristallleuchter und surrealistische Werke an den Wänden, die zum Schmunzeln und Nachdenken einladen.
Der charakteristische Stil des Boutique Hotels wird auch im Untergeschoss des Hauses fortgeführt. Dort befindet sich nach wie vor der «Barfly’s Club» – eine Institution unter den Wiener Cocktailbars – der mit seiner Einrichtung an Szenen aus dem Film «The Great Gatsby» erinnert.
17. Oktober 2023
By Design
Neue Designhotels und Restaurants, die planmässig beeindrucken.
weiter lesenStyle — Oktober 2021
High-Tech aus dem Cremetiegel
Von Zellteilung bis Epigenetik – Schönheit ist eine Wissenschaft für sich.
Art & Culture — März 2024
Sylvie Fleury: Provokation und Innovation
Die Kunsthal Rotterdam präsentiert Sylvie Fleury: eine Ausstellung, die Genderstereotype und Konsumismus herausfordert.
Food & Dining
Cafébar Fleuri
Erfrischende Oase im Botanischen Garten in Bern