Die Kunst-App Limna schätzt Gemälde preislich ein – laut Experten erstaunlich treffsicher.
Wer mit dem Kunstmarkt nicht auf Du und Du steht und sich nicht regelmässig mit Galeristen und Auktionshäusern austauscht, hat es schwer im Dschungel der Art Connaisseurs. Die Preise für Gemälde und Kunst im Allgemeinen sind schwer zu beziffern. Darüber kann auch keine mathematische Formel hinwegtäuschen: Breite + Höhe × Künstlerfaktor soll Interessierten den wahren Wert eines Bildes verraten. Leider ist der Begriff des Künstlerfaktors nicht so leicht zu bestimmen wie die Masse, denn der Verkäufer wird nur allzu oft eine andere Einschätzung vornehmen als der Käufer. Zu dieser Einsicht dürften auch Stine Albertsen und Marek Claassen gekommen sein, bevor sie die App «Limna» entwickelten – eine künstliche Intelligenz, die Sammlern bei der Entscheidungsfindung helfen soll. Basis für die Ergebnisse ist die oben genannte Formel, und selbst namhafte Galeristen wie Johann König stehen diesem Fortschritt positiv gegenüber. Limna nutzt Algorithmen, um Gemälde anhand von Tausenden Daten preislich einschätzen zu können. Kaum wurden die Breite und Höhe sowie der Name des Künstlers eingegeben, schon weiss der Nutzer, ob er einem überteuerten oder einem unterschätzten Werk gegenübersteht. Nach eigenen Angaben funktioniert die App am besten mit zeitgenössischer Kunst, was auch auf der Hand liegen dürfte. Museal und kunsthistorisch abgesicherte Werke sind preislich bereits besser einzuschätzen als Bilder von Künstlern, die erst wenige Ausstellungen oder Auktionen hinter sich haben. Bei Skulpturen oder Fotos funktioniert der Algorithmus leider noch nicht. Albertsen und Claassen entwickelten die App in erster Linie für Laien. Sie sollen die Schwellenangst ablegen und sich im undurchsichtigen Kunstmarkt orientieren können. Aktuell ist die App nur für Apple-Nutzer verfügbar.
11. Juli 2022
Kunst, Krieg und Klimakrise
Was die Kunstwelt aktuell bewegt – ein Bericht von der diesjährigen Art Basel.
Endlich wieder Art Basel im Juni! Das haben sich wohl viele Basler und Kunstfans aus aller Welt gedacht, als nach den Absagen und Verschiebungen der letzten Jahre dieses Jahr wieder Mitte Juni die wichtigste Kunstmesse der Welt stattfand.
Die Art Basel war in diesem Jahr laut Messechef Marc Spiegler nicht nur darauf bedacht, die aktuellen Krisen und gesellschaftspolitischen Belange zum künstlerischen Thema zu machen, sondern im Sinne des Klimaschutzes den Co2-Verbrauch der Messe zu reduzieren. Zu diesem Zweck ist die Art Basel 2021 der Gallery Climate Coalition beigetreten, die es sich zum Ziel gesetzt hat, ökologische Nachhaltigkeitsrichtlinien für den Kunstsektor zu erstellen und an der optimalen und umweltverträglichen Ressourcennutzung zu arbeiten.
Unter dem Motto «Höher, weiter, grösser» steht hingegen die Expansionsfreude der Art Basel. Nach Ablegern in Miami und Hongkong, wo die Messe allerdings wegen der stark eingeschränkten Meinungsfreiheit umstritten ist, wird es im Oktober eine Messe in Paris geben.
25. November 2022
Kunstvolles Jubiläum
Die Fondation Beyeler feiert dieses Jahr ihr 25-jähriges Bestehen mit einer grossen Jubiläums-Ausstellung.
Es war einmal ein Stifter-Ehepaar mit einem grossen Traum. So märchenhaft begann die Geschichte der Fondation Beyeler in Riehen bei Basel. Grundlage des seit 1997 öffentlich zugänglichen Museums ist die rund 400 Werke umfassende weltberühmte Kunstsammlung von Ernst und Hildy Beyeler. Die beiden wollten einst ein offenes und lebendiges Museum schaffen, das ein breites Publikum für die Kunst der klassischen Moderne und der Gegenwart begeistert. Ein Vorhaben, das auf ganzer Linie gelungen ist. Heute ist die Fondation Beyeler das meistbesuchte Museum der Schweiz und gilt zudem als eines der schönsten weltweit. Bis 8. Januar 2023 ist das von Renzo Piano entworfene Gebäude Zuhause für eine der bisher umfangreichsten Ausstellungen mit Sammlungswerken. Auf nahezu der gesamten Ausstellungsfläche des Museums werden rund 100 Werke von 31 Künstlerinnen und Künstlern präsentiert. Darunter sind unter anderem Werke von Vincent van Gogh, Claude Monet, Pablo Picasso, Henri Matisse und Alberto Giacometti zu bewundern. Ergänzt wird die Sammlungsschau durch ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm.
05. August 2022
Eine Frage der Perspektive
Am 19. August wird der Welt-Foto-Tag gefeiert – wir haben einige spannende Fakten vorbereitet.
weiter lesen— November 2022
Befreiung der Architektur
Das architektonische Schaffen von Kengo Kuma in 500 Fotos, Skizzen und Plänen.
Style — April 2022
Mit Hase, Herz und Familiensinn
Eleonore, Sophie und Anna Meier vom Zürcher Label enSoie im Gespräch.
Travel — Februar 2021
Frischer Anstrich
Mozart meets Salzburg in diesem modernen Boutique-Hotel.