Andrea Kümin im Gespräch.
Seit Andrea Kümin im Kinderwagen die ersten Kletterhallen besucht hat, lässt sie die Begeisterung für das Klettern nicht mehr los. Mit vier Jahren macht sie die ersten Züge an der Wand. In den Schulferien geht sie mit den Eltern am Fels klettern. «Ich habe mit Klettern am Seil begonnen, bevor ich später zum Bouldern kam», sagt das Ausnahmetalent. Anfangs ist sie polysportiv unterwegs und macht Leichtathletik, geht in die Mädchenriege und aus Spass klettert sie eben. Dann wird sie 2008 ins Regionalkader aufgenommen. Es folgen die ersten nationalen Wettkämpfe und 2011 stösst sie zur Nationalmannschaft, bestreitet internationale Wettkämpfe und gehört seit 2017 zu den besten Sportkletterinnen in der Schweiz.
Heute lebt sie in Bern, hat an der Fernuni Schweiz den Bachelor in Psychologie abgeschlossen und den Master an der Uni Bern begonnen. Und findet trotz des Pensums Zeit für ein Gespräch mit ihrer Sponsorin Cornèrcard.
Andrea, Klettern ist dir in die Wiege oder eben in den Kinderwagen gelegt worden. Wo fühlst du dich am wohlsten?
Ganz klar in der Vertikalen. Meine Vorliebe gilt dem Bouldern, also dem Klettern ohne Seil in Absprunghöhe. Mein Training für die Wettkämpfe findet indoor an künstlichen Kletterwänden statt. Bouldern im Freien ist eine gute Ergänzung, macht Spass und ist ideal während der Ferien.
Was macht dir am Klettern besonders Spass?
Klettern ist extrem vielseitig. Man kann in der Kletterhalle oder am Fels klettern, seine ganze Kraft in kurze maximalkräftige Boulder investieren oder sich lange Ausdauerrouten hochkämpfen. Jedes Kletterproblem ist einzigartig, die Bewegungen sind immer wieder neu, das finde ich spannend.
Findest du neben den Wettkämpfen auch Zeit, um draussen zu klettern?
Ja, für mich ist das Felsklettern eine schöne Abwechslung zum täglichen Training. Vor allem im Herbst und im Winter findest du im Tessin hervorragende Bedingungen. Am liebsten gehe ich nach Brione im Verzascatal. Aber auch in Cresciano oder Chironico gibt es unzählige Boulderprobleme zu lösen. Neben der reinen Physis sind beim Klettern Problemlösefähigkeiten, Kreativität und mentale Stärke wichtige Erfolgsfaktoren.
Wie erklärst du einem Laien das Bouldern?
Du kletterst in Absprunghöhe, ohne Sicherungsseil und Klettergurt, aber mit Matten auf dem Boden zur Absicherung. In einem Wettkampf gewinnt, wer mit den wenigsten Versuchen am obersten Griff, dem sogenannten Top, in der Wand ankommt. Beim Wettkampf gilt es, fünf Boulderprobleme jeweils innert fünf Minuten zu lösen. Unterbrochen von jeweils fünf Minuten Pause. Der Wettkampf findet im sogenannten Onsight-Modus statt. Das heisst, man kann einander nicht zuschauen und muss seinen eigenen Weg finden.
Welches war der schwierigste Moment in deiner Karriere?
Das war definitiv die Verletzung im vergangenen Jahr. Kurz nach dem Podestplatz am Boulder-Weltcup in Meiringen habe ich mir den Fuss verletzt und trug zwölf Wochen einen Gips. Ich verpasste deshalb die ganze Boulder-Weltcup-Saison und brauchte sehr lange, bis ich wieder zu meinem heutigen Trainingsstand zurückfand.
«Problemlösefähigkeiten, Kreativität und mentale Stärke sind beim Klettern neben der Kraft wichtige Erfolgsfaktoren.» – Andrea Kümin
Und wie sieht denn deine WM-Vorbereitung aus?
Das Training ist nicht anders wie bis anhin. Ich bouldere viel und mache zwei Mal pro Woche Krafttraining. Da die Bewegungen beim Bouldern meistens sehr komplex sind, ist meiner Meinung nach Klettern an sich das beste Training fürs Klettern. Normalerweise trainiere ich 15 bis 25 Stunden die Woche. Dazu kommen die Wettkämpfe. Zudem investiere ich viel ins Mentaltraining.
Wie kannst du bei diesem Pensum noch studieren?
Eben nicht. Ich habe mein Masterstudium bewusst ausgesetzt, um mich voll auf die WM zu konzentrieren.
Spürst du einen speziellen Druck für diese Heim-WM?
Eine WM ist klar wichtiger als ein Weltcup und eine Heim-WM bedeutet mir emotional nochmals mehr. Aber schlussendlich ist es ein Kletterwettkampf, bei dem ich wie gewohnt meine fünf Boulder klettere und mein Bestes gebe. Ich konzentriere mich auf mich, meine Wettkampfroutinen und mein Klettern. Und ich werde natürlich das Heimpublikum geniessen.
Und wie sieht die Roadmap für Olympia 2024 in Paris aus?
Beim Klettern (Lead- und Boulder-Kombination) werden in Paris nur die besten 20 Athletinnen und Athleten antreten. Bereits eine Olympia-Qualifikation ist deshalb eine riesige Herausforderung. An der WM in Bern gibt es drei von den insgesamt 20 Startplätzen/Quotenplätzen zu holen. Das bedeutet in der olympischen Kombination aufs Podium zu klettern. Das wird extrem schwierig. Oder du gewinnst die EM im Oktober, dann hast du auch einen Platz auf Nummer sicher. Auch das ist/wird äusserst schwierig und ist darum nicht mein primärer Fokus. Mein Plan/Ziel ist es, über den Gesamt-Weltcup 2023 an die weltweiten Selektionswettkämpfe im Frühjahr 2024 eingeladen zu werden. Dort werden die übrigen Tickets vergeben.
Konkret: Wie trainierst du deine perfekte Körperspannung?
Durchs Klettern trainiert man automatisch seine Körperspannung, insbesondere wenn man an überhängenden Wänden klettert und seine Füsse an der Wand behalten möchte. Aber natürlich baue ich auch im Krafttraining ein paar Spannungsübungen ein, die nur kurz dauern aber sehr intensiv sind, z. B. eine Hangwaage oder Toe-to-Bars.
Und wie sieht es mit der Fingerkraft aus? Mir scheint diese ist grundlegend.
Dem Einsteiger würde ich auf den Weg geben, so viel wie möglich zu klettern. Ich habe die ersten zehn Jahre bloss geklettert und nicht spezifisch trainiert. Dadurch kommt Fingerkraft automatisch.
Und was machst du, wenn du einmal nicht kletterst?
An meinen Pausentagen gehe ich gerne in die Natur, treffe mich mit Freunden oder lese ein Buch. Ausserdem möchte ich nächstes Semester mein Masterstudium wieder aufnehmen, sozusagen als Ausgleich zum Sport. Doch der Klettersport wird immer professioneller, das Niveau und die Leistungsdichte jedes Jahr höher. Da muss Sport eine hohe Priorität haben und man muss viel investieren, um an der Weltspitze mithalten zu können.
Welche Träume hast du für die Zukunft?
Mit dem Podestplatz vor Heimpublikum am Final in Meiringen ist bereits ein lang gehegter Traum in Erfüllung gegangen. Generell wünsche ich mir aber, das verwirklichen und leben zu können, was mir Freude bereitet.
Herzlichen Dank für das Gespräch, Andrea!
Gemeinsam anpacken, gemeinsam geniessen
Nervenkitzel und jede Menge Slalomspass
Cornèrcard Slalom Camp im Engadin.
Für 20 Cornèrcard Kundinnen und Kunden ist die aktuelle Skisaison mit einem Highlight zu Ende gegangen. Sie haben eine Teilnahme am Cornèrcard Slalom Camp auf dem Corvatsch gewonnen. Inklusive Profi-Coaching, Übernachtung und Muskelkater.
29. November 2023
Digital unterwegs: Mit der E-Vignette auf die Autobahn
Wer die Schweizer Nationalstrassen benutzen möchte, kommt um sie nicht herum. Vor knapp 40 Jahren kam die wohl bekannteste Klebevignette der Schweiz zum ersten Mal zum Einsatz und schmückt seither die Frontscheiben der Motorfahrzeuge. Vor kurzem erhielt die in stets knalligen Farben gehaltene Autobahnvignette eine digitale Schwester. Seit 1. Dezember 2023 ist die E‑Vignette für das Jahr 2024 erhältlich und bietet einen echten Mehrwert, Sparpotenzial inklusive. So ist die E‑Vignette beispielsweise — im Gegensatz zur Klebevignette — nicht an das Fahrzeug gebunden, sondern mit dem Kontrollschild verknüpft.
Aus dem Kinderwagen an die Kletterwand
Andrea Kümin im Gespräch.
Seit Andrea Kümin im Kinderwagen die ersten Kletterhallen besucht hat, lässt sie die Begeisterung für das Klettern nicht mehr los. Mit vier Jahren macht sie die ersten Züge an der Wand. In den Schulferien geht sie mit den Eltern am Fels klettern. «Ich habe mit Klettern am Seil begonnen, bevor ich später zum Bouldern kam», sagt das Ausnahmetalent. Anfangs ist sie polysportiv unterwegs und macht Leichtathletik, geht in die Mädchenriege und aus Spass klettert sie eben. Dann wird sie 2008 ins Regionalkader aufgenommen. Es folgen die ersten nationalen Wettkämpfe und 2011 stösst sie zur Nationalmannschaft, bestreitet internationale Wettkämpfe und gehört seit 2017 zu den besten Sportkletterinnen in der Schweiz.
Heute lebt sie in Bern, hat an der Fernuni Schweiz den Bachelor in Psychologie abgeschlossen und den Master an der Uni Bern begonnen. Und findet trotz des Pensums Zeit für ein Gespräch mit ihrer Sponsorin Cornèrcard.
Style — September 2021
Roter Faden
Trendteile in den Modefarben «Red Alert», «Fire Whirl» und «Winery» ziehen sich durch die Kollektionen der Designer-Labels.
Food & Drink — Oktober 2021
Kornhauskeller
Im «Chübu» trifft traditionelles Ambiente auf liebevoll zubereitete Klassiker der heimischen Küche.
Travel — Januar 2021
Pulverschnee und Winterperlen
Von Pistenspass bis Kulinarik – winterliche Einblicke der Extraklasse.