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BRASILIEN

Schlicht «Terra», also «Erde», heisst der brasilianische Pavillon. Das Thema: Was hat die Vergangenheit für die Zukunft zu bieten? Im Mittelpunkt stehen dabei das Weltbild und das Wissen indigener und afro-brasilianischer Menschen und die Frage, wie uns dieses Wissen helfen könnte, die Zukunft des Planeten zu sichern. Es geht hier aber auch um einen Wiedergutmachungsversuch. Er richtet sich an jene, die einst versklavt wurden, deren Land geklaut und deren Kultur geraubt wurde. Die titelgebende Erde zieht sich als roter Faden durch das Ausstellungskonzept von Gabriela De Matos und Paulo Tavares. Da wären der Boden, dessen gesamte Fläche bedeckt ist von Erde, oder die Sockel, ebenfalls aus gestampfter Erde, scheinbar archäologisch freigelegte Reste einer vergangenen Zeit. Besucher werden eingeladen, sich mit indigenen Traditionen der Quilombola und mit religiösen Praktiken der Candomblé auseinanderzusetzen – die haben über die Erde sogar Kontakt zu den Ahnen aufgenommen.

KOREA

Korea macht eine Zeitreise ins Jahr 2086. Dann nämlich erreicht die Weltbevölkerung mit über zehn Milliarden Menschen ihren Höhepunkt, so haben es die Vereinten Nationen ausgerechnet. Die Kuratoren Soik Jung and Kyong Park stellen Fragen nach dem Zusammenleben in der Zukunft, nach den verbliebenen Ressourcen und einer möglichen Versöhnung mit der Natur. Tritt man ein, wird man zunächst Teilnehmerin eines Quiz-Spiels. Die riesigen Buttons, mit denen man gelbe, blaue oder grüne Antworten auswählen kann, dominieren den Raum wie in einer Mischung aus Disko und Fernsehstudio. In dieser Reality-Quizshow wird um das Überleben der Menschheit gespielt – damit es uns nach 2086 auch noch gut geht, brauchen wir nämlich eine Menge richtiger Entscheidungen.