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Mit ihrem Label foulalà geben drei Damen aus Luzern Halstüchern ein modernes Gesicht.

Es ist einer dieser Tage. Der Kleiderschrank ist wie immer gut gefüllt und trotzdem fällt die Entscheidung für das Outfit des Tages schwer. Schwarze Hose, schwarzer Pullover und schwarze Stiefeletten – der sichere, aber auch ein wenig langweilige Weg. Schnelle Abhilfe bei akuter Farblosigkeit schafft der Griff zum Halstuch. Einmal seidenweich um den Hals gelegt, und schon kann selbst einem grauen Wintertag stilsicher entgegengetreten werden. Wärme, Schutz, Farbe und unendlich viele Möglichkeiten – Halstücher, auch Foulards genannt, sind ein vielseitiges und oft unterschätztes Accessoire. Für viele haben Halstücher einen altmodischen Touch. Doch das muss nicht sein, wie drei Designerinnen aus Luzern mit ihrem Label foulalà beweisen. 

Freundschaftsdienst

Kennengelernt haben sich Paola Di Valentino, Livia Martinelli und Maya Peer an der Hochschule für Gestaltung und Kunst Luzern, wo sie alle im selben Semester Textildesign studierten. Sie waren schnell mehr als nur Studienkolleginnen, sie wurden Freundinnen. Nach Abschluss des Studiums suchten die drei Frauen ihren Weg in die Designindustrie. Paola Di Valentino arbeitet seither für eine Textilfirma, die Stoffe für prêt-à-porter herstellt und ihren Sitz in Como hat, Livia Martinelli und Maya Peer in der Kreativabteilung eines Geschenkpapierherstellers. Jobs, bei denen Kreativität und Ideenreichtum gefragt sind, aber dann doch immer entlang der Vorstellungen anderer. Das war den Freundinnen nach einigen Jahren im Business zu wenig und in ihnen reifte die Idee zur Selbstständigkeit. Noch etwas anderes war klar, sie wollten dabei zurück zu den Wurzeln ihrer Freundschaft, ins Textildesign. 

Seidenliebe

Die Seidenweberei hat in der Schweiz eine lange Tradition und auch eine bestimmte Motivgebung. An der orientieren sich foulalà jedoch weniger. Im Gegenteil, sie wollen mit neuen, frischen Motiven und Mustern dem Seidentuch, das in den Bereichen der modischen Accessoires und Schmuck zu Unrecht einen Platz in der zweiten Reihe hat, neues Leben einhauchen. Ihr Stil: florale Motive in Kombination mit grafischen Elementen. Wenn Geradlinigkeit auf Verspieltheit trifft, ergeben sich spannende Möglichkeiten. So versuchen die Designerinnen, durch Strukturen, Schattierungen und Farbverläufe Haptik und ein gewisses Mass an 3‑D-Illusion ins Spiel bringen. Aber nun mal für alle Seidentuch-Neulinge und Skeptiker gefragt: Warum gerade die firmennamensgebenden Foulards? Was macht für die drei Designerinnen die besondere Faszination und Qualität aus? Maya Peer erklärt: «Ein Foulard kann, im Gegensatz zu einem Schmuckstück, mit seiner Farbgebung einen Typ unterstützen und hervorheben. Es kann auch auf einfache Weise jedem Outfit das gewisse Etwas verleihen. In seiner Simplizität beherbergt es einen unerschöpflichen Quell an Anwendungsmöglichkeiten. Und nicht zuletzt hat es auch praktische Eigenschaften.» 

Tuchmacherei

Ebenso unerschöpflich wie die Möglichkeiten, die ein Foulard bietet, sind die Quellen aus denen foulalà seine Inspirationen zieht. Auf Reisen, in Fachzeitschriften oder auch in der Natur – überall wird gesammelt und zusammengetragen. Die Entwicklung einer neuen Kollektion ist stets eine geistige Zusammenarbeit aller drei Designerinnen. Die erste Phase der Produktion geht dabei in Luzern vonstatten. Bei einer Auslegeordnung verdichten die Freundinnen ihre Ideen und stellen sich konkrete Aufgaben für die Gestaltung. Besteht inhaltliche Einigkeit, beginnt die Recherche nach Material und Technik. Es werden Sujets gesammelt, Flächen bemalt und schraffiert und es wird mit Drucktechniken experimentiert, bis die optimale Umsetzung für die eigenen Ideen gefunden ist. Anschliessend wird alles am Computer zu einer Art Collage zusammengefügt und die Farbgebung optimiert und verfeinert. Der nächste Schritt ist das Herstellen von Mustern und am Ende, wenn alles gestaltet, zusammengefügt, optimiert und aussortiert wurde, gehen die Tücher im Inkjetdruck und mit händischer Rollierung in Produktion. Hergestellt werden die Seidentücher von foulalà in einem kleinen, feinen Familienbetrieb im italienischen Como. 

Qualitätsprodukt

Hohe Qualitätsansprüche und Handwerkskunst höchster Güte – das ist foulalà ein besonderes Anliegen. Und darauf legen auch die Kunden Wert. «Unsere Käuferinnen sind hauptsächlich Frauen, die gerne ausgewählte Stücke tragen, die man nicht in einem Warenhaus finden kann. Sie schätzen, dass sie wissen, woher das Stück kommt und was oder wer dahintersteht. Es sind sicher Menschen, die bewusster einkaufen – nach dem Motto Weniger ist mehr‘», stellt Maya Peer fest. Zu kaufen gibt es die Foulards aus Luzern auf der Website von foulalà sowie in ausgewählten Geschäften und Online-Shops. Darunter auch die neueste Kollektion «Amour Fou», die im Herbst 2021 auf den Markt gekommen ist. Das muss Liebe sein! 

foulala​.com