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USBEKISTAN

Nachhaltiges Bauen ist eines der zentralen Themen auf der Biennale. Umweltschonende Architektur muss nur zum Teil neu erfunden werden. Man kann auch auf traditionelle Bauweisen zurückgreifen, denn die waren meist optimal an die Gegebenheiten angepasst. Usbekistan schaut mit seinem Pavillon auf die exotische wie geheimnisvolle traditionelle Baukultur der Choresmier. Karl Fournier und Olivier Marty von Studio KO haben hier gemeinsam mit Studierenden aus Taschkent die Präsentation «Unbuild Together: Archaism vs. Modernity» konzipiert. Zu sehen sind Fotografien und Modelle der antiken Stadt Toprak-Kala, die aus luftgetrockneten Lehmziegeln bestand. Man vermutet, dass die Choresmier über ein ausgeklügeltes Wissen in der Baukunst verfügten: Man verstärkte damals die Mauern mit kleinen Wüstensteinen und verwendete Flusssand, der Feuchtigkeit aufsaugen kann. Im Pavillon lassen sich Kuratoren, Handwerker, Wissenschafter und Künstler gemeinsam von den legendären Wüstenbauten für mehr Nachhaltigkeit in der Zukunft inspirieren.

LETTLAND

Wer lieber shoppen geht, sollte sich im lettischen Pavillon umschauen. Und findet dort einen «Super-Wissensmarkt». Über 500 Fantasieprodukte wurden extra für die Biennale entwickelt, nicht nur von Lettland, sondern von sämtlichen teilnehmenden Länderpavillons und Kuratoren vergangener Architekturbiennalen. Hier kann man Gemüsesaft «Wetland», eine Tüte Kartoffelchips Marke «Extreme Nature» oder das Waschmittel «Villa Frankenstein» kaufen. Am Ende soll ausgewertet werden, was vom Publikum am häufigsten mitgenommen wurde. Warum das Ganze? Der Supermarkt steht symbolhaft für das gesammelte Wissen der Biennale, mit dem in der Praxis leider viel zu wenig angefangen wird. All die Ideen und Konzepte verschwinden wieder in einer Schublade und geraten in Vergessenheit, kritisieren die Kuratoren. In diesem Supermarkt können wir sie kaufen, miteinander kombinieren und konsumieren.