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So genial die Pinselführung auch sein mag und so realistisch die Materialien gewählt werden – die fetten Fälscher-Jahre sind vorbei. Schuld ist nicht ein neuer Lehrgang bei den Forensikern der Polizei, sondern der Fortschritt. Heute kontrollieren künstliche Intelligenzen die Echtheit von Gemälden, und diese warten nicht auf Zufälle oder die Gunst der Stunde – künstliche Intelligenzen sind leidenschaftslos und unbefangen, sie verlassen sich nur auf eines: Algorithmen. Einer dieser digitalen Detektive wurde von der Schweizerin Dr. Carina Popovici programmiert und erschaffen. Die gelernte Physikerin schuf das Start-up Art Recognition, mit dem sie Fälschern das Handwerk legen will. Es beginnt wie viele spannende Projekte ganz banal – mit einem harmlosen Gespräch unter Freunden. Man tauscht Erfahrungen aus, plaudert über Erfolge und Probleme und stolpert plötzlich über diesen einen Punkt, der einen nicht mehr loslässt. Ähnlich war es bei Dr. Carina Popovici, als ihr eine befreundete Expertin für Kunstgeschichte von der Problematik erzählte, dass die Authentizität von Gemälden schwer festzustellen sei. Popovici erinnert sich an das Treffen: «Der Gedanke hat mich nicht mehr losgelassen. Ich beschloss, eine Lösung dafür zu finden. Leider gab es zu diesem Zeitpunkt noch keine entsprechenden Computerprogramme, die imstande gewesen wären, diese Anforderungen zu erfüllen. Also habe ich mich kurzerhand entschlossen, das Programm selbst zu schreiben.» Das Resultat ist ein neuronales Netzwerk, das auf selbstlernender künstlicher Intelligenz (KI) beruht und in der Lage ist, die Echtheit eines Gemäldes mit 90-prozentiger Sicherheit zu bestimmen – das Zürcher Start-up war geboren und mit ihm der Albtraum jedes Fälschers.