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Beamen und Warp-Antrieb – ein intergalaktischer Blick in die Zukunft.

Das nervt ganz schön: Die grossen technischen Innovationen wie Beamen oder Warp-Antrieb lassen weiter auf sich warten. Was bleibt Fiktion – und was wird Wirklichkeit? Wir wagen einen Blick in die Sterne.

Die Idee des Beamens wurde ursprünglich geboren, um in der Serie «Star Trek» das Geld für weitere Modelle von Transportschiffen zu sparen. Die Person wird dabei von einem Strahl erfasst, aufgelöst und an einem Zielort rematerialisiert. In Wahrheit müsste der Organismus an einem Ort zerstört werden, um an einem anderen Ort wiederhergestellt zu werden. Die Frage, die sich daraus ergibt: Ist diese rekonstruierte Person dann überhaupt noch dieselbe Person? Der österreichische Forscher Anton Zeilinger, der auch gern «Mr. Beam» genannt wird, hat es als Erster geschafft, erfolgreich eine Quantenteleportation durchzuführen. Dass diese in einer Dimension stattfinden würde, die mit dem Menschen schwer in Einklang zu bringen ist, belegt der Physiker Lawrence Krauss, der sich in dem Buch «The Physics of Star Trek» sehr intensiv mit der Technik auseinandergesetzt hat. Er errechnete, dass sich beim Beamen eines Menschen mit rund 50 Kilogramm Gewicht, der Atom für Atom auseinandergenommen würde, ein Energieäquivalent von tausend Wasserstoffbomben ergeben würde. Es ist also besser, zum Zeitpunkt des Beamens nicht in der Nähe zu sein. 

Stumpfes Laserschwert

Wenn sich die Anhänger von «Star Wars» nun bereits als heimliche Sieger im Kampf um die realistischere Technik sehen – diese Freude kommt leider verfrüht. Denn auch die Jedi-Ritter von George Lucas hantieren mit Gegenständen, die zwar gute Figur machen, aber in der Realität leider nicht verwendbar sind. Zum Beispiel das berühmte Laserschwert, das Patronen abwehren und Metall durchschneiden kann. An der Leicester University wurde ein solches Schwert theoretisch nachgebaut. Das Ergebnis: Eine solche Waffe bräuchte sieben Megawatt Energie, um diese Effizienz zu erreichen. Das entspricht in etwa der doppelten Energie, die ein Windkraftwerk entwickeln kann. Dieses Brotmesser lässt also sicher noch auf sich warten. 

Selbstbewusste Maschinen

Es ist Wunsch und Albtraum zugleich – auf der einen Seite sollen Maschinen intelligent genug sein, um unseren Alltag zu erleichtern. Auf der anderen Seite ist es ein beliebtes Stilmittel in Science-Fiction-Filmen, dass Maschinen die Weltherrschaft an sich reissen wollen. Stanley Kubrick hatte 1968 in seinem Film «2001: Odyssee im Weltraum» die Vision eines Bordcomputers in einem Raumschiff, der ein Eigenleben entwickelt und die Mannschaft nach seiner Pfeife tanzen lässt. Diese Art von Selbstbewusstsein konnte einem Roboter aber ein halbes Jahrhundert später noch nicht programmiert werden. Forscher der Columbia University haben es allerdings geschafft, einen Roboter so weit zu bringen, dass er seine eigenen Unzulänglichkeiten verbessert. Sie «entstellten» einen Roboterarm, der darauf programmiert war, Gegenstände von einem Ort an den anderen zu heben, so weit, dass er seine Aufgabe nicht mehr durchführen konnte. Der Roboter schaffte es jedoch selbst, seine Aufgaben wieder wahrzunehmen. In der Wissenschaft gilt diese Fähigkeit bereits als rudimentäre Form von Selbstbewusstsein.

Mensch im Kältemodus

Eine waghalsige Vision hatte auch Ridley Scott in seinem Meisterwerk «Alien». Damit die Crew die weiten Reisen durch Raum und Zeit überhaupt durchstehen konnte, wurde sie eingefroren und erst kurz vor der Ankunft am Ziel wieder aufgetaut. So spielte die Dauer der Reise keine Rolle. Dieser Kälteschlaf, der auch Kryonik genannt wird, ist also einerseits eine fantastische Möglichkeit, den Weltraum zu erforschen, und andererseits der Weg zu ewiger Jugend. Positiver Nebeneffekt des Kälteschlafs ist nämlich, dass die Weltraumreisenden nicht altern. Mit einfachen Lebewesen wie Fadenwürmern ist diese Technik bereits heute möglich, für Versuche mit Menschen aber gilt es noch einige Hürden zu überwinden. So müsste beispielsweise das Blut durch Frostschutzmittel ersetzt werden, und das dürfte verständlicherweise schwierig sein.