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Jordanien ist eine Art Kaleidoskop der Geschichte und eine Quelle kulturellen Reichtums. Das haschemitische Königreich auf der Arabischen Halbinsel fasziniert mit seiner atemberaubenden Schönheit und seiner natürlichen Anmut. Auf den Spuren von Lawrence von Arabien und Indiana Jones.

Für viele ist das Wüstenland Jordanien der ideale Einstieg, um dem Nahen Osten kulturell und menschlich näherzukommen. Jordanien ist ein unglaublich offenes, liberales und gastfreundliches Land, das fasziniert und immer wieder überrascht. Bekannt vor allem für die antike Karawanenstadt Petra, das Tote Meer und das berühmte Wadi Rum mit seinen unglaublichen Felsformationen sowie den roten Dünen, ist das jordanische Königreich aber auch in Sachen Kulinarik ein Highlight. 

Ein Land mit Jahrtausende alten Wurzeln

Sie alle waren da und haben ihre Spuren hinterlassen: die Nabatäer, Römer, Byzantiner und später die Osmanen. Flächenmässig doppelt so gross wie die Schweiz, liegt Jordanien an einer der ältesten Handelsrouten der Welt und war Heimat zahlreicher Zivilisationen. So reicht die Geschichte bis 9000 v. Chr. zurück. Ab dem 4. Jahrhundert v. Chr. gehörte es zum Reich Alexanders des Grossen, später herrschten die Nabatäer, mit Petra als Zentrum. Nach der römischen Eroberung unter Kaiser Trajan (106 n. Chr.) wurde Jordanien Teil der Provincia Arabia. Mit der Ausbreitung des Islams im 7. Jahrhundert fiel das Gebiet unter arabische Herrschaft. Später stand es unter der Kontrolle verschiedener islamischer Dynastien, wie die Umayyaden, Abbasiden und Osmanen (ab dem 16. Jahrhundert). Nach dem Ersten Weltkrieg verwalteten die Briten das Land unter dem Namen Transjordanien, bis es 1946 die vollständige Unabhängigkeit erlangte. Heute führt Abdullah II., Sohn des berühmten Königs Hussein I., die Geschicke des Landes. 

Amman und die sieben Hügel

Dynamisch, lebendig, kosmopolitisch und voller Überraschungen. Benannt nach dem alten Stamm der Ammoniter, ist das heutige Amman eine faszinierende antike Metropole voller Kontraste. In den verschiedenen Stadtvierteln verschmelzen orientalisches Flair und urbaner Lifestyle. Ursprünglich auf sieben Hügel gebaut, hat sich die inzwischen auf vier Millionen Menschen gewachsene Stadt auf 19 Hügel ausgedehnt. Was sofort auffällt, ist das einheitlich gehaltene Weiss der Häuser. Sämtliche Fassaden sind mit dem gleichen weissen Kalkstein gebaut und vermitteln eine gewisse Eleganz. Farbtupfer sind dennoch genügend vorhanden. Im Gegensatz zu anderen arabischen Ländern ist Street Art in Jordanien nicht nur erlaubt, sondern willkommen. Wunderschöne Murals erzählen Geschichten und zeigen die Vielfältigkeit der Gesellschaft auf. Inmitten all der Häuser und der bunten Graffitis thront auf knapp 130 Metern Höhe eine gigantische Nationalflagge. Der imposante Fahnenmast ist aus fast jeder Ecke der Hauptstadt zu sehen.

Steil geht’s hinauf zur Zitadelle (Jabal Al-Qal’a), einem der höchsten Hügel von Amman und eine der ältesten durchgehend bewohnten Stätten der Welt. Während der Bronze- und Eisenzeit diente sie als befestigte Siedlung, später war sie die Hauptstadt des ammonitischen Königreichs Rabbath-Ammon und beherbergte Paläste sowie Verteidigungsanlagen. Unter griechischer und römischer Herrschaft erhielt die Stadt den Namen Philadelphia. Die Römer hinterliessen beachtliche architektonische Spuren wie den majestätischen und monumentalen Herkulestempel, der dem Sohn des Zeus zugewiesen wird. Heute beeindruckt das weitläufige Gelände mit seinen Ruinen aus verschiedenen Epochen und einem atemberaubenden Blick auf die Stadt sowie auf das Römische Theater aus dem 2. Jahrhundert n. Chr., das sich im östlichen Teil von Amman befindet und das grösste Denkmal des alten Philadelphias ist. Beim Anblick der zahlreichen kulturellen Schätze scheint es, als würde die Vergangenheit auf der Zitadelle noch immer lebendig sein. 

Weihrauch, Datteln, Kardamom und ein Hauch von Muskatnuss

Auf jeder Jordanien-Bucket-List gross angekreuzt sollte der Besuch der zahlreichen Märkte (Souks) im Zentrum Amman sein. Nebst den Souks, die Gold, Antiquitäten und Textilien anbieten, ist der Markt mit Gewürzen, Nüssen, Gemüse, Käse und Früchten eine wahre Offenbarung. Oft ist zu lesen, dass die Gewürze als Seele eines Landes gelten. Dies trifft auf Jordanien auf jeden Fall zu. In den engen Gassen herrscht geschäftiges Treiben an diesem Montagmorgen. Leicht verbeulte Einkaufswagen, die die Einheimischen vor sich her schieben, Touristen, die sich im Garten Eden wähnen, und Händler, die ihre Ware in Jutesäcken und runden Gefässen perfekt farblich aufeinander abgestimmt drapieren. Es wird gefeilscht und gekauft, was das Zeug hält. Nebst der unglaublichen Vielfalt an Gemüse und Früchten sind die Gewürzstände, in den alles zu finden ist, was die Gewürzwelt hergibt, ein absolutes Highlight. Bei Wunsch können sogar eigene Mischungen gleich vor Ort gemixt werden. Ein perfektes Souvenir für die eigene Küche oder zum Verschenken. 

Jerash – auf zu den Gladiatoren

Jahrhundertelang war sie unter Sand versteckt, bis sie vor 70 Jahren entdeckt, danach ausgegraben und kontinuierlich renoviert wurde. Die ungefähr 40 km nördlich von Amman gelegene Stadt Jerash ist zweifellos eines der besten erhaltenen Beispiele römischer Baukunst. Die in der Bronzezeit unter dem Namen Gerasa gegründete Stadt war in ihrer Anfangszeit wenig bekannt, erlangte jedoch nach der Eroberung des Gebietes durch Alexander den Grossen und später während der Zeit der römischen Besetzung zunehmend Ruhm und Wohlstand. Die Bedeutung war so erheblich, dass der römische Kaiser Hadrian 129/130 n. Chr. Jerash sogar einen Besuch abstattete. Ihm zu Ehren bauten die Bürger der Stadt einen imposanten 21 Meter hohen und knapp 40 Meter breiten Triumphbogen, der heute seinen Namen trägt. Der prachtvolle Bau lässt schon von Weitem den Glanz und die Herrlichkeit vergangener Zeiten erahnen. 

Gleich hinter dem Hadriansbogen befindet sich der nicht minder beeindruckende Hippodrom. 15000 Personen fanden in der 245 Meter langen Arena jeweils Platz, um die Wagenrennen zu verfolgen. Beim Schlendern durch die Eingangstunnel (Vomitaria) und die Startboxen (Carceres) kurbelt ein plötzlicher warmer Windstoss, der sich zwischen den hohen Säulen hindurchschlängelt, die eigene Fantasie an und lässt im Geiste die Stadt für einige Augenblicke aus ihrem jahrhundertelangen Dornröschenschlaf erwachen. Gladiatoren, die sich bereit für den nächsten Kampf machen, Streitwagen, die ungeduldig auf den Beginn des nächsten Rennens warten, und eine riesige Menschenmenge, die versucht, auf den Zuschauertribünen den bestmöglichen Sitzplatz in der Arena zu ergattern. Was für ein Spektakel es zu jener Zeit gewesen sein muss! Ein paar Meter weiter folgt gleich die nächste Attraktion, das Ovalforum. Das im 2. Jahrhundert nach Christus aus hellem Kalkstein erbaute Theater mit seinen erhabenen hohen Säulen überrascht ein wenig durch seine eierförmige Form, die im Römischen Reich eher selten zu sehen war. Nachdem die Gladiatoren aus den Gedanken wieder verschwunden sind, geht’s weiter zur Cardo Maximus, der 800 Meter langen, von Säulen gesäumten Strasse und gleichzeitig der Mittelpunkt von Jerash. Besonders beeindruckend sind die Originalsteine, auf denen die Fahrspuren der Streitwagen immer noch gut zu sehen sind. Weitere Highlights im archäologischen Park von Jerash sind der Zeus Tempel, der Artemis Tempel sowie das Nord- und das Südtheater. Und dann wären noch … In Jerash gibt es so unendlich viel zu sehen und zu bestaunen, dass man am besten vier bis fünf Stunden Zeit in den Tagesrucksack einpackt.

Petra – wie aus einer anderen Welt

Das legendäre Petra ist nicht nur ein bedeutender Naturschatz, sondern der Stolz Jordaniens. Im Tal des Moses (Wadi Musa) gelegen, gehört die vom Nomadenvolk der Nabatäer vor mehr als 2000 Jahren in Sandstein gehauene Stadt seit 1985 zum UNESCO-Welterbe und zählt zu den sieben neuen Weltwundern. Und Film-Begeisterte wissen natürlich, dass Petra als Kulisse für Filme wie «Indiana Jones und der letzte Kreuzzug» oder «Transformers – die Rache» diente.

Mitten im Geflecht der orientalischen Handelsrouten gelegen, war die pulsierende Metropole Petra einst ein wichtiger Knotenpunkt der 2400 Kilometer langen Weihrauchstrasse, die von der Arabischen Halbinsel durch die Wüste bis zum Mittelmeer verlief. Kamelkarawanen führten kostbare Waren wie Weihrauch, Myrrhe, Zimt und Safran durch Petra. 

Lange war sie jedoch in Vergessenheit geraten, die rote Felsenstadt mit ihrer imposanten Architektur und den genialen Wasserkanälen, Meisterwerke des Ingenieurswesens. Wiederentdeckt wurde sie 1812 vom Schweizer Forscher und Orientalisten Johann Ludwig Burckhardt. Der Sohn einer wohlhabenden Basler Patrizierfamilie war seit den Kreuzzügen der erste Europäer, der die sagenhaften Ruinen entdeckte. 

Es lohnt sich, die unglaubliche Schönheit dieser antiken Stadt mit den ersten Sonnenstrahlen des Tages oder vor Sonnenuntergang zu erleben. Magie pur! Ebenfalls zu empfehlen ist gutes Schuhwerk, denn der Rundgang mit den zahlreichen Seitenpfaden und erhöhten Terrassen ist uneben, steinig und kann insgesamt gut und gerne 20 Kilometer betragen. Besucherinnen und Besucher erreichen die Stadt durch eine enge, steile Schlucht (Siq). Der lange, schmale, an seiner engsten Stelle nur knapp zwei Meter breite Weg ist umgeben von bis zu 100 Meter hohen, in intensiven Braun‑, Orange- und Rottönen getünchten Felswänden. Nach etwas mehr als einem Kilometer endet die Schlucht plötzlich, und vor einem erscheint eine unfassbar imposante Fassade. Das 40 Meter hohe und 25 m breite, reich verzierte Schatzhaus (Khazne-al Firaun) ist ein gewaltiger Anblick. Es ist so makellos aus den Felsen herausgeschlagen, dass die Beduinen einst von der Vermutung ausgingen, dass sich hinter der Fassade ein Schatz der Pharaonen verbarg. Später haben Forschende herausgefunden, dass es sich wohl eher um die Grabstätte eines nabatäischen Königs handelt. 

Weiter geht’s entlang der Fassadenstrasse, die zu zahlreichen weiteren Sehenswürdigkeiten führt, wie dem Hohen Opferplatz, dem riesigen Römer-Theater, den Königsgräbern sowie dem Kloster Al-Deir. Der über 800 Stufen lange Aufstieg dorthin ist zwar steil, aber die Mühe lohnt sich. Die Fassade des Klosters ist beeindruckend und erinnert ein wenig an diejenige des Schatzhauses. Wenige Meter weiter verspricht ein leicht vergilbtes Schild, das in Richtung einer Aussichtsplattform zeigt, «Best view of Jordan». Das Bergpanorama rund um Petra und der Fernblick bis nach Israel sind tatsächlich einzigartig. Und das Tüpfelchen auf dem i wartet gleich oberhalb der Plattform, und zwar in einer Art Beduinenzelt, das der Besitzer, der ein wenig an den Schauspieler Kabir Bedi aus dem Film «Sandokan» erinnert, zu einer Tee-Bar umfunktioniert hat. Das heisse Getränk, das herrlich nach Pfefferminz und Kardamom schmeckt, ist nach dem anstrengenden Aufstieg wohltuend und gibt Kraft für den Rückweg.

Der britische Schriftsteller T. E. Lawrence (besser bekannt als Lawrence von Arabien) sagte einst: «Petra ist der herrlichste Ort der Welt. Jede Beschreibung ist sinnlos, da sie der Wirklichkeit nicht gerecht werden könnte.» Wie wahr!

Wadi Rum – von Wüstenmelonen, Pilzsteinen und Kamelen

Voller Zauber und Magie, göttlich und ein wenig surreal. Wüsten faszinieren – oft zitiert, selbst erlebt. Der 740 Quadratkilometer grosse Wadi Rum im Süden Jordaniens ist ein Ort der Superlative. Seine spektakuläre Landschaft entstand vor rund 30 Millionen Jahren, als Gesteinsformationen aus tieferen Erdschichten regelrecht an die Oberfläche geschleudert wurden. Heute formen Sand, Wind und Zeit die gigantischen Sandstein- und Granitblöcke kontinuierlich weiter – und mit etwas Fantasie verwandeln sie sich in steinerne Gestalten, die ihre eigenen Geschichten erzählen. Das Tal des Mondes, seit 2011 ebenfalls UNESCO-Welterbe, war schon in der Vorgeschichte bewohnt, was zahlreiche Felszeichnungen und Petroglyphen belegen. Archäologische Funde zeigen, dass hier bereits vor mehr als 12000 Jahren Menschen lebten. Besonders die Nabatäer, die auch Petra erbauten, hinterliessen hier ihre Spuren, darunter antike Tempel und Inschriften.

Das Wadi Rum ist ein Paradies für Abenteuerlustige und kann auf verschiedene Arten erkundet werden: Wandern, Klettern, Kamel- oder Jeep-Safari, Sandboarding oder Heissluftballonfahrten. Als idealer Einstieg in das Wüsten-Feeling bietet sich eine Übernachtung in einem der zahlreichen Wüstencamps an. Das Glamping Sun City Camp verfügt über alles, was das Wüstenherz begehrt. Die gemütlich eingerichteten Bubbles mit eigenem Badezimmer und eigener Veranda garantieren Wohlfühlfaktor und einen herrlichen Panoramablick auf die Wunder der Natur. Es ist ein magischer Moment, das Farbenspiel des Sonnenuntergangs zu betrachten, in die Faszination der Wüste einzutauchen und die heilsame Stille auf sich wirken zu lassen. 

Eine Jeep-Safari ist eine tolle Möglichkeit, die Weite der Wüste zu spüren und die spektakulären Felsformationen sowie Dünen an sich vorbeisausen zu lassen. Während der Fahrt überkommt einem das Gefühl, dass die Zeit, wie wir sie wahrnehmen und definieren, an diesem fast surreal wirkenden Ort eigentlich keine Bedeutung hat. Die Natur hat ihre eigene Zeitrechnung mit eigenen Regeln. Dieser Eindruck verstärkt sich beim Halt an Sehenswürdigkeiten wie der Burdah-Felsbrücke, dem Mushroom Rock oder den Sieben Säulen der Weisheit. Letztere wurden nach dem gleichnamigen Buch von T. E. Lawrence benannt und im monumentalen Historienfilm Lawrence of Arabia verewigt. Vorbei an engen Schluchten, bizarren Steinformationen und Dünen in allen erdenklichen Rot‑, Gelb- und Orangetönen taucht plötzlich unerwartetes Leben auf. Zähe Sträucher und vereinzelte Palmen scheinen der Trockenheit zu trotzen, während kleine Wüstenmelonen vom Wind durch die Wüste gefegt werden. Ein paar Kamele fläzen genüsslich im Sand und geniessen die wohlverdiente Pause. Ein Bild für die Ewigkeit.

Wer sich während der beeindruckenden Offroad-Tour eine Pause gönnen möchte, kann sich bei einem köstlichen, von Beduinen zubereiteten Mittagessen mit lokalen Spezialitäten verwöhnen lassen. Gekocht wird selbstverständlich über offenem Feuer. Im Schatten einer engen Schlucht erleben die Gäste die legendäre Gastfreundschaft der Beduinen hautnah. Ein grosser, farbenfroher, handgefertigter Teppich und bequeme Sitzkissen laden zu einem unvergesslichen Picknick-Erlebnis ein.

Totes Meer – die Kraft des Salzes

Was haben König Herodes und die legendäre Kleopatra von Ägypten gemeinsam? Sie beide wussten, dass Salz nicht gleich Salz ist. Überlieferungen zufolge badete Herodes der Grosse regelmässig im Toten Meer, während die ägyptische Königin eigens Karawanen losschickte, um das kostbare Salz mit den heilenden Kräften für ihre Schönheitsrituale zu nutzen. 

Eigentlich ist das knapp 900 Quadratkilometer grosse Tote Meer, das sich entlang der jordanischen Grenze erstreckt und mit 428 Metern unter dem Meeresspiegel an einem der tiefsten Orte der Erde liegt, gar kein Meer, sondern ein versalzener See ohne Sauerstoffgehalt. Es ist schon ein komisches Gefühl und ein besonderes Badeerlebnis: Der Versuch, im Toten Meer ganz normal zu schwimmen, scheitert relativ schnell. Erfolg versprechender ist, sich auf den Rücken zu legen. Das Wasser mit einem Salzgehalt von bis zu 33 Prozent übernimmt dann die Funktion einer Luftmatratze. Sich gemütlich und entspannt im warmen Wasser treiben zu lassen, ist eine wahre Wohltat. Mehr als 20 Minuten sollten es aber nicht sein, da der hohe Salzgehalt dem Körper ansonsten zu viel Flüssigkeit entzieht. Wer seiner Haut zusätzlich Gutes tun möchte, schnappt sich einen mit Salzschlamm gefüllten Kübel, der von den Bademeistern des jeweiligen Hotels bereitgestellt wird, reibt den ganzen Körper damit ein und lässt die schwarze Masse an der warmen Sonne trocknen. Nach dieser Wellnesskur der Natur fühlt sich die Haut wunderbar regeneriert an. 

Das Tote Meer ist eine der eindrucksvollsten natürlichen Landschaften der Welt. Das heisse Wüstenklima und die Wasserknappheit haben aber auch auf dieses Naturphänomen Auswirkungen. Gemäss Berechnungen von Expertinnen und Experten könnte das Tote Meer um 2050 verschwunden sein. Es ist schwer vorstellbar, dass dieses Naturwunder und diese unglaubliche Idylle bald nur noch eine Erinnerung sein könnten.

Essen wie in Tausendundeiner Nacht

Um es gleich vorwegzunehmen: Essen erfüllt in Jordanien nicht nur den Zweck, den Hunger zu stillen und danach sofort zur nächsten Sitzung zu rennen. In Jordanien ist Essen ein Gesellschaftsereignis und wird entsprechend zelebriert. Und das Ganze am besten gleich mit vielen Menschen an einem Tisch. Nebst den Beduinentraditionen haben die zahlreichen Handelskarawanen aus verschiedenen Herren Länder in den vergangenen Jahrhunderten nicht nur kulturelle, sondern auch kulinarische Spuren hinterlassen. Die jordanische Küche ist eine typische Levante-Küche, ein kulinarischer Schmelztiegel der Länder um das östliche Mittelmeer und eine Explosion an Farben und Aromen. Granatapfel, Aubergine, Kreuzkümmel, Zimt, Sumach, Za’atar, Koriander, Chili, Harissa, Sesam oder Pfefferminze. Die vielfältigen Gewürze, Früchte und Kräuter verleihen den Gerichten einen unvergleichlichen Geschmack. 

Eine typisch jordanische Mahlzeit beginnt meist mit dem Klassiker, den sogenannten Mezzeh, die oft und gerne mit den spanischen Tapas verglichen werden. Im Minutentakt werden in kleinen Schälchen verschiedene Köstlichkeiten mit dem traditionellen Fladenbrot serviert. Hummus, mit Reis gefüllte Weinblätter, Falafel, Couscous mit Granatapfel, Tomatensalat, Bulgur mit verschiedenen Kräutern, Baba Ganoush (Auberginen-Dip), Gurken-Minz-Joghurt-Dip, gegrilltes Gemüse und Ziegenkäse. Und wer nach all diesen Vorspeisen noch ein wenig Resthunger verspürt, sollte sich Mansaf nicht entgehen lassen. Das Nationalgericht Jordaniens besteht aus Lammfleisch, Schafsmilch-Joghurt, gekochtem Reis, gerösteten Nüssen und Petersilie. Für einen süssen Abschluss sorgen Baklava, ein Gebäck aus mehreren dünnen Teigschichten und aus gehackten Nüssen, oder Kunafa, das aus dünnen Teigfäden, süssem Käse, Zuckersirup und Pistazien entsteht. «Sahtain wa Afiyah» – guten Appetit.

Informationen: Visit Jordan

Ideen für die Reise:

Der Jordan Pass beinhaltet Visum und Eintritt zu den touristischen Hauptattraktionen des Landes.

Hotels:

Restaurants:


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