Die Neue Pinakothek ist in München zu Gast in der Alten Pinakothek.
Nach rund 40 Jahren Museumsbetrieb wird das Gebäude der Neuen Pinakothek nun mehrere Jahre lang grundlegend saniert. Nun sind ausgewählte Werke des 19. Jahrhunderts in der Alten Pinakothek und Sammlung Schack zu sehen. In der Ausstellung «Wenn du an die Neue denkst …» können so Meisterwerke aus beiden Pinakotheken zu einer Schau zusammengestellt werden, die einen Bogen vom ausgehenden 18. bis zum beginnenden 20. Jahrhundert spannt. Rund 90 Gemälde und Skulpturen ermöglichen neue Konstellationen und unerwartete Begegnungen. Im grossen Mittelsaal treffen beispielsweise die scharf beobachteten Porträts von Francisco de Goya auf die kühle Inszenierung bei Edouard Manet und die Darstellung einfacher Menschen bei Edgar Degas.
Alte Pinakothek München/Sammlung Schack (DE)
Wenn du an die Neue denkst …
bis 31. Dezember 2021
pinakothek.de
31. Oktober 2022
Wohnzimmer der Stadt
Weltweit lässt sich erkennen: Moderne Bibliotheken liegen im Trend.
Fast modisch sieht er aus, der sandgelbe, gestreckte Baukörper der neuen Oodi Bibliothek im Herzen Helsinkis: Organische Schichten aus Holz, Glas und Stahl erinnern an mehrlagige Säume eines Kleides. Weiche Wellen umspülen Grüppchen junger Finnen und türmen sich wie ein schützender Überhang über dem verglasten Eingang auf. Im dritten Geschoss verschmilzt ein milchig weisses Dach zum intimen Zelt-Look. Dass die AA Architects in bester Nachbarschaft zum Kiasma Museum, der Finlandia Halle und gegenüber des finnischen Parlaments weit mehr geschaffen haben als bloss eine neue Städtische Bibliothek, spürt man hier auf Anhieb. Dezidiert «non commercial» ist die neue Architekturikone im kulturellen Gravitationszentrum Helsinkis, eher ein Werkzeugkasten für Kreativität. In aller Ruhe Bücher durchforsten? Das kann man hier auch, unter anderem. Doch vor allem erinnern die drei ganz unterschiedlich gestalteten Ebenen des Oodi an die nonterritoriale Organisation moderner Büros, in denen Zonen für konzentrierten Rückzug und solche für soziales Miteinander abwechseln. So überrascht es auch nicht, dass Skandinaviens spannendste Flagship-Library eine Gemeinschafts-Küche aufweist, entspannte Sitzstufen, die zum Plaudern einladen, ferner Workshop-Räume für Audio-Technologien, den Kinosaal Regina, eine eigene Zone für Pop-up-Events, Säle für Performances oder Lectures und und und. In Summe lotet dieses vielfältige Angebot neue Sichtweisen auf den Gebäudetypus der Bibliothek aus. Oodi will User mit Kenntnissen versorgen, neue Fähigkeiten vermitteln, ein Ort des Lernens, Arbeitens und Entspannens sein – so charakterisieren die Planer diese Bibliothek. Weil sie in Finnland steht, dem demokratischen Musterschüler mit den guten PISA-Noten und eifrige Bücherleser-Nation überdies, wurde die Bevölkerung bereits vor der Planung dazu angeregt, eigene Wünsche einzubringen. Das beschert Oodi nun Gaming Rooms, Studios für Musik‑, Foto- und Videoaufnahmen. Und hinter einer versteckten, kleinen Tür in einem Bücherregal ganz am Nordende des dritten Geschosses einen kuscheligen, orangefarbenen, gut gepolsterten Geheimraum für kluge Kinder. Wie ein Lese-Nest sieht er aus.
09. Januar 2024
Swiss Architecture Yearbook
Schweizer Baukultur in ihrer schönsten Form zeigt erstmals das «SAY Swiss Architecture Yearbook».
Ein neuer Fixstern am Architektur-Himmel: Erstmals besitzt die Schweiz ihr eigenes Architektur-Jahrbuch, das ab sofort alle zwei Jahre auf Englisch und in den drei Landessprachen erscheinen soll. Zusammengestellt vom S AM Schweizerisches Architekturmuseum und der Zeitschrift werk, bauen+wohnen zeigt das Jahrbuch eine Auswahl von 36 Projekten, die in einem zweistufigen Verfahren aus 129 Nominierungen bestimmt wurde. Nominierung und Auswahl erfolgte durch unabhängige Gremien.
Jetzt «SAY Swiss Architecture Yearbook 2023» kaufen
11. Oktober 2021
Meister der Farben
Das Museum für Gestaltung in Zürich widmet sich dem Umgang von Le Corbusier mit Farbe.
Für Le Corbusier war die Farbe ein massgeblicher Bestandteil seiner Architekturtheorie und er setzte sie stets als raumbildendes und identitätsschaffendes Element ein. «Die Farbe ist in der Architektur ein ebenso kräftiges Mittel wie der Grundriss und der Schnitt», hielt er fest und erschuf Farbklaviaturen, die bis heute durch Les Couleurs Suisse AG verwaltet und in die Welt hinausgetragen werden. Das Museum für Gestaltung in Zürich zeigt in seinem Pavillon Le Corbusier rund 100 Fotografien, Originale und Pläne sowie drei grossformatige Installationen, die zeigen, dass Le Corbusiers Statement bis heute Gültigkeit hat. Die Ausstellung ist dabei in drei Teilen aufgebaut: im Untergeschoss werden die verschiedenen Stationen der Farbgestaltung in Le Corbusiers Oeuvre nachgezeichnet, im hohen Atelierraum wird das einzige Fabrikgebäude des Architekten gewürdigt und das Obergeschoss ist ganz dem Thema Pigmente und dem Magnum-Fotografen und Corbusier-Chronisten René Burri gewidmet.
Museum für Gestaltung Zürich
«Le Corbusier und die Farbe»
Bis 28. November 2021
museum-gestaltung.ch