teilen via

Spektakuläre Küsten, wilde Tierwelt und eine Geschichte, die berührt: Die Great Ocean Road zeigt Australien von seiner ikonischsten Seite. Welche Stopps sich lohnen und wie viel Zeit man wirklich braucht, verrät dieser ultimative Guide zu Australiens legendärer Küstenstrasse.

Die Great Ocean Road in Australien ist keine gewöhnliche Strasse. Sie ist Symbol, Erinnerungsort und eine der schönsten Panoramarouten der Welt. Zwischen 1919 und 1932 von heimgekehrten Soldaten errichtet, gilt sie als das grösste Kriegsdenkmal der Welt. Heute zieht sich die rund 240 Kilometer lange Strecke von Torquay bis Allansford wie ein Band entlang der Südküste Victorias. Wer hier unterwegs ist, begegnet wilder Natur, endlosen Wellen, uralten Regenwäldern – und einem Stück australischer Identität.

Great Ocean Road10
Getty Images: Eric Yang ©

Must-Sees an der Great Ocean Road: von den 12 Aposteln bis Loch Ard Gorge

Der berühmteste Abschnitt ist die Shipwreck Coast – eine Küstenlinie, die schon Hunderte Schiffe verschlungen hat und heute eine Kulisse aus Fels, Wasser und Wind bietet. Allen voran die 12 Apostel, die bis zu 45 Meter hohen Kalksteinsäulen im Ozean. Sie verändern sich mit jeder Welle, mit jedem Sturm – und gerade diese Vergänglichkeit macht sie so faszinierend. Vom Hauptaussichtspunkt aus ergeben sich spektakuläre Fotos, doch wer die Dimension wirklich spüren will, steigt die Gibson Steps hinab zum Strand.

Great Ocean Road4
Wee Ping Khoo via unsplash ©
Die 12 Apostel

Nur wenige Minuten entfernt erzählt die Loch Ard Gorge eine Geschichte, die unter die Haut geht: 1878 zerschellte hier das Schiff Loch Ard. Von 54 Menschen überlebten nur zwei. Heute sind die Pfade rund um die Bucht ebenso Geschichtsreise wie Naturerlebnis. Auch die London Bridge, die 1990 teilweise einstürzte, die geheimnisvolle Grotto oder die stille Bay of Islands gehören zu den Stopps, die diese Route unvergesslich machen.

Regenwälder und Wasserfälle: das grüne Herz der Great Ocean Road

Wer die Great Ocean Road fährt, erlebt nicht nur die Küste. Hinter Apollo Bay biegt die Route ins Landesinnere ab – und plötzlich ist man im dichten Grün des Great Otway National Park. Hier rauschen Wasserfälle wie die Hopetoun Falls in die Tiefe, Farnhaine spannen sich über die Wege und bei Beech Forest erheben sich die mächtigen Otway Redwoods. Sie wurden in den 1930er-Jahren gepflanzt und bilden heute einen Wald, der so still wirkt wie eine Kathedrale. Besonders eindrucksvoll ist ein Spaziergang auf dem Otway Fly Treetop Walk, einem Baumwipfelpfad hoch über dem Boden – oder noch spannender: eine Zipline-Tour durch das Blätterdach.

Koalas, Kängurus und Surfkultur: Begegnungen auf der Route

Die Great Ocean Road bietet Begegnungen, die man nur in Australien erlebt. Bei Kennett River dösen Koalas in den Ästen der Eukalyptusbäume, in Anglesea grasen Kängurus mitten auf dem Golfplatz. Vor Warrnambool ziehen von Mai bis Oktober Südliche Glattwale mit ihren Kälbern vorbei und abends kommen kleine Pinguine an Land. Und dann sind da die Wellen: Torquay ist die Heimat des australischen Surfens, am legendären Bells Beach trifft sich jedes Jahr die Weltelite zum Rip Curl Pro. Selbst wer nie auf einem Brett steht, spürt hier die Energie einer ganzen Kultur.

Kulinarische Stopps: von Fine Dining bis Fish and Chips

Auch kulinarisch hat die Great Ocean Road einiges zu bieten. Vom preisgekrönten Brae in Birregurra über spanische Tapas im MoVida in Lorne bis hin zum entspannten Koala Kafe in Kennett River reicht die Palette. Dazu kommen Craft-Bier-Brauereien, Gin-Destillerien und die berühmte Great Ocean Road Chocolaterie, in der man sogar eigene Schokolade herstellen kann. Und wer es klassisch mag, kauft sich eine Portion Fish & Chips, setzt sich an den Strand – und schaut zu, wie die Sonne hinter den Aposteln versinkt.

Hotels und Camping: die besten Übernachtungstipps

Wer die Great Ocean Road bereist, hat die Wahl:

  • Luxus & Design: etwa das spektakuläre Pole House in Fairhaven, das über dem Ozean schwebt, oder die stilvollen Chocolate Gannets in Apollo Bay.
  • Besonders & nah an der Natur: die Sky Pods im Wildschutzgebiet bei Cape Otway oder ein Zimmer in der historischen Cape Otway Lightstation.
  • Camper & Caravan Parks: Für viele die authentischste Art, die Küste zu erleben. Wildcampen ist verboten, doch entlang der Route gibt es viele Plätze – oft direkt am Meer.

Itinerary: die perfekte 3‑Tages-Route an der Great Ocean Road

Die grösste Falle für Reisende: diese Küstenstrasse an nur einem Tag «abzuhaken».

Zwar lässt sich die Strecke in fünf bis sechs Stunden durchfahren, doch wer das echte Erlebnis sucht, sollte sich mindestens drei Tage Zeit nehmen.

  • Tag 1: von Torquay nach Apollo Bay – Surfkultur, Küstendörfer, Koalas.
  • Tag 2: Apollo Bay bis Port Campbell – Regenwald, Wasserfälle, 12 Apostel im Abendlicht.
  • Tag 3: Küstenwunder wie Loch Ard Gorge und Bay of Islands, danach Rückfahrt oder Weiterreise.

Great Ocean Road-Tipps: das Wichtigste für unterwegs

  • Beste Reisezeit: März – April (mildes Klima, weniger Besucher). Im Winter wilde See & Wale.
  • Fahrtrichtung: von Ost nach West – so liegt das Meer auf der «richtigen» Seite.
  • Fahrzeuge: Motorrad für Fahrgefühl, Auto für Komfort, Camper für Freiheit.
  • Bauarbeiten (2024÷25): Verzögerungen an Spout Creek Bridge & Wye River Bridge.
  • Länge: ca. 240 – 243 km – unterschätzt wird oft, wie viele Stopps Zeit kosten.

Warum sich die Great Ocean Road lohnt

Die Great Ocean Road Australien ist weit mehr als eine Küstenstrasse. Sie ist Denkmal, Naturbühne, Tierparadies und Genussroute in einem. Wer sich Zeit nimmt, erlebt in wenigen Tagen, was Australien so einzigartig macht – und fährt nicht nur eine Strasse, sondern eine Erinnerung fürs Leben.

Great Ocean Road Visit Victoria11
Tourism Australia/Visit Victoria/Assemble Agency ©

Nichts mehr verpassen – wir halten Sie auf dem Laufenden!

Melden Sie sich jetzt für unseren Newsletter an.