Private Member Clubs erleben in Europa einen regelrechten Boom. Diese exklusiven Treffpunkte bieten Mitgliedern nicht nur ein stilvolles Ambiente zum Netzwerken, sondern auch erstklassige Gastronomie.
Während solche Clubs früher vor allem als elitäre Gesellschaften für die Upper Class galten, haben sich moderne Konzepte entwickelt, die eine kreative Mischung aus Business, Kultur und Kulinarik bieten. Doch woher stammt dieser Trend, und was macht diese Clubs so besonders?
Die Ursprünge der Private Member Clubs
Der Ursprung der Private Member Clubs reicht bis ins 18. Jahrhundert zurück, als in Grossbritannien erste Gentlemen’s Clubs gegründet wurden. Diese exklusiven Zirkel waren Rückzugsorte für die gesellschaftliche Elite, die dort speiste, diskutierte und Geschäfte abschloss. Heute sind diese Clubs offener und diverser, behalten aber ihren exklusiven Charakter bei: Der Zutritt erfolgt meist über eine Mitgliedschaft, wobei viele Clubs auch Gästen von Mitgliedern den Zugang erlauben.
Die Verbindung von Exklusivität und Kulinarik
Ein besonderes Highlight vieler Private Member Clubs ist ihr gastronomisches Angebot. Von Spitzenköchen kuratierte Menüs, innovative Food-Konzepte und einzigartige Wein- und Cocktailbars machen die kulinarische Komponente zu einem zentralen Element. In vielen Fällen bieten diese Clubs Restaurants, die sich mit den besten Fine-Dining-Adressen messen können – allerdings mit dem Unterschied, dass sie nicht für die breite Öffentlichkeit zugänglich sind.
Soho House, London
Das erste Soho House wurde 1995 von Nick Jones in London gegründet, über seinem Restaurant Café Boheme in der Greek Street. Der Name entstand, weil es sich in einem georgianischen Stadthaus in Soho befand. Heute gibt es Soho Houses auf der ganzen Welt – nicht nur in Europa, sondern auch in Nordamerika und Asien. Die Idee hinter den Häusern ist es, kreativen Menschen einen Ort zu bieten, an dem sie sich treffen, austauschen und wohlfühlen können – ganz gleich, wo sie sich gerade befinden.
Jedes Soho House ist einzigartig gestaltet, behält aber eine vertraute Atmosphäre bei. Die Häuser verfügen über Restaurants, Bars, Lounges, Spas, Fitnessstudios und Screening-Räume. Auf den Dachterrassen, viele davon mit Pools, geniessen Mitglieder exklusive Events. Die Kunstsammlung der Gruppe umfasst mehr als 8’000 kuratierte Werke, die jedes Haus individuell prägen. Zusätzlich gibt es Cowshed Spas in einigen Standorten wie Chicago, Berlin und Shoreditch sowie das berühmte Cecconi’s, das 2005 in London gegründet wurde und heute weltweit für gehobene italienische Küche bekannt ist.
Viele Soho Houses bieten zudem Gästezimmer mit charakteristischen Design-Elementen wie freistehenden Badewannen und massgefertigten Möbeln. Mit Soho Home wurde 2016 sogar eine eigene Interior-Marke gegründet, die von den Designs der Häuser inspiriert ist.
The Century Club, London
Im pulsierenden Herzen von Soho liegt The Century, ein exklusiver Members Club, der die zeitlose Kraft von Kreativität und Innovation zelebriert.
Seit seiner Gründung im Jahr 2001 hat sich der Club als inspirierender Treffpunkt für Künstler, Schriftsteller, Musiker und Kreative aller Art etabliert. In einem weitläufigen, zugleich intimen Ambiente können Mitglieder hier ihre Ideen teilen, sich vernetzen und in einer offenen, wertschätzenden Atmosphäre austauschen.
Heute verkörpert The Century den Geist von Soho wie kaum ein anderer Ort – ein Raum für kreative Köpfe und neugierige Entdecker, die zusammenkommen, um sich inspirieren zu lassen, zu kollaborieren und Neues zu erschaffen.
Auch kulinarisch setzt der Club Massstäbe: Schon ab 7 Uhr morgens werden die Küchen angeheizt und bleiben bis in die späten Abendstunden in Betrieb. So entstehen täglich köstliche Gerichte – von legeren Speisen auf der Casual Dining Club-Menükarte bis hin zu exquisiten À‑la-carte-Kreationen im Dining Room oder im Terrace Restaurant.
The Wilde, Mailand
Nur wenige Monate nach seiner Eröffnung im November 2024 hat sich The Wilde als bevorzugter Treffpunkt für kreative Köpfe und internationale Gäste in Mailand etabliert. In der ehemaligen Residenz von Santo Versace, mitten im Brera-Viertel, erwartet Mitglieder eine aussergewöhnliche Mischung aus Design, Kunst und Kulinarik.
Die 1’800 m² grosse modernistische Villa wurde von den Architekten Carlo De Carli und Antonio Carminati entworfen und nun von Designer Fabrizio Casiraghi mit viel Gespür neu interpretiert. Edle Materialien wie amerikanisches Walnussholz, lackiertes Holz in Rosa, Travertin und Samt verleihen den Räumen eine unverwechselbare Eleganz. Der exklusive Kunstkurator Ed Tang hat eine beeindruckende Sammlung kuratiert, die Werke von Diane Dal Pra bis Andy Warhol umfasst.
Kulinarisch bietet The Wilde ein vielfältiges Angebot: Club Room & Garden – italienische Klassiker und internationale Gerichte, begleitet von Signature-Cocktails wie dem Giardini Negroni. NINA – eine Fusion aus lateinamerikanischer und japanischer Küche mit Spezialitäten wie Tacos, Ceviche und Sushi. AVA Rooftop – mediterrane Küche mit saisonalen Highlights und atemberaubendem Blick über Mailand (Eröffnung im Frühjahr 2025).
Nach dem erfolgreichen Start in Mailand plant Gründer Gary Landesberg weitere Eröffnungen in internationalen Kulturmetropolen wie New York, London und Los Angeles.
Private Member Clubs können mehr
Private Member Clubs bieten nicht nur ein exklusives Netzwerk, sondern auch ein unvergleichliches gastronomisches Erlebnis. Mit ihrem besonderen Ambiente und hochkarätigen Veranstaltungen setzen sie neue Massstäbe für Geniesserinnen, Geniesser und kulturell Interessierte.
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