Das Salzburger Domquartier feiert Geburtstag und wir unternehmen einen Spaziergang durch die Geschichte des grandiosen Kunstensembles.
Rund um den Salzburger Domplatz, wo allsommerlich der Jedermann sein Unwesen treibt, lässt sich eine faszinierende Zeitreise unternehmen. Der Zusammenschluss der umliegenden Prunkbauten zum«Domquartier» ermöglicht einen Spaziergang durch die Kunst und Geschichte Salzburgs. Anlässlich des 10-jährigen Bestehens gönnt man sich eine Prachtschau aus dem Kunsthistorischen Museum in Wien.
Ursprünglich war ohnehin alles in einer Hand: Der Fürsterzbischof war weltliches und geistliches Oberhaupt von Salzburg, eine immense Machtfülle, die ihren Ausdruck vor allem in den Repräsentationsbauten rund um den Domplatz fand. Im Jahr 1803 war Schluss mit der ungeteilten Macht und das Domquartier zerfiel in seine Einzelteile.
Es sollte mehr als 200 Jahre dauern, ehe die Verbindungsgänge wieder geöffnet wurden und aus dem Ensemble wieder eine Einheit wurde. So wandert man heute von der Residenzgalerie über die Dombogenterrasse ins Nordoratorium des Domes und über die Orgelempore ins Dommuseum und in die Kunst & Wunderkammer. Von dort dann über die Lange Galerie und das Museum St. Peter zurück in die Residenz. Hier hatte schon der letzte regierende Fürsterzbischof Graf Colloredo seine Privatgalerie, die in der Folge durch weitere Kunstsammlungen ergänzt wurde und damit die Basis der Landesgalerie bildete. Niederländische, italienische und spanische Malerei des 17. Jahrhunderts ist hier zu bestaunen. Auch die Prunkräume der mächtigen Residenz strahlen Vornehmheit und Weltläufigkeit aus. Man wandelt auf den Spuren Wolfgang Amadeus Mozarts, der hier mehrfach musiziert und einige seiner frühen Werke zur Uraufführung gebracht hat.
Das Dommuseum hält Schätze wie das Rupertus-Kreuz aus dem 8. Jahrhundert bereit, in der Kunst- und Wunderkammer stösst man auf allerlei Kurioses. Besonders beindruckend sind die fein ziselierten Elfenbeinarbeiten. Die Wunderwerke aus Kolonialwaren zeigen: Salzburg war durchaus kosmopolitisch, blickte gern gegen Süden und holte bekanntlich auch die besten italienischen Baumeister in die Stadt. Umso stimmiger, dass sich die Jubiläumsschau des Domquartiers nun ebenfalls Schätzen aus dem Süden widmet:«Die Farben der Serenissima» ist der Titel der Sonderausstellung, die Meisterwerke von Tizian bis Canaletto präsentiert. Damit wird zum ersten Mal mit dem Kunsthistorischen Museum in Wien kooperiert und zugleich eine Achse zwischen Venedig und Salzburg gebildet – den beiden Schönheiten diesseits und jenseits der Alpen.
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