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Dr. Margit Ulama, Gründerin des renommierten österreichischen Architekturfestivals TURN ON im Gespräch.

Ein kleines Türschild mit den Worten «Architektur Theorie + Organisation» ziert die Bürotür von Dr. Margit Ulama. Mitten in einem Gründerzeit-Haus in Wien beschreiben diese Begriffe den Tätigkeitsbereich der studierten Architektin exakt. Als Gründerin des renommierten österreichischen Architekturfestivals TURN ON widmet sich die gebürtige Linzerin genau diesen Bereichen: Theorie und Organisation von Architektur. Ziel ist es, neue Impulse für die Raumgestaltung zu bieten. Denn für Ulama ist Architektur die ideale Verbindung von Kunst und Alltag, wie sie mit einem offenen Lächeln erzählt.

Können Sie sich noch an den Moment erinnern, als Sie entschieden haben: Ich möchte Architektin werden? 

Eigentlich wollte ich Lehrerin werden, weil ich so eine tolle Primarschullehrerin hatte. Irgendwie hat mich dann jedoch das Thema Kunst interessiert. Kunstgeschichte erschien mir als Studium jedoch irgendwie zu realitätsfern, und dann habe ich mich spontan für das Studium der Architektur entschieden. 

Was macht gute Architektur für Sie aus?

Architektur auf höchster Ebene ist für mich, wenn Materielles in Atmosphärisches umschlägt. Einen derartigen Moment durfte ich erst unlängst in einem Stall, für eine besondere japanische Rinderrasse gebaut, erleben. Als ich diesen mit dem Bauer und dem Architekten besichtigte, entstand eine fast sakrale Stimmung. Derartige Gebäude finden sich extrem selten. Man kennt das meist eher von historischer Architektur wie etwa dem Wiener Stephansdom. Wenn man diesen betritt, entsteht auch eine ganz besondere Stimmung. 

Ist definierbar, mit welchen Elementen Architektur eine derartige Atmosphäre schaffen kann? 

Nein, das kann man nicht an einzelnen Elementen festmachen. Derartige Momente passieren einfach und sind natürlich auch immer subjektiv. Wobei es natürlich Architekten gibt, die mit ihren Bauten vermehrt eine ganz besondere Atmosphäre schaffen, Le Corbusier war etwa so ein Beispiel. Und gerade historische Gebäude sind auch durch ihre Zeit geprägt. So wurden etwa sakrale Bauten oft an Kraftplätzen errichtet – was heute kaum mehr der Fall ist. 

Welchen Beitrag kann Architektur für die Gesellschaft leisten? 

Architektur bietet einen grossen Beitrag für die Gesellschaft – für jedes Individuum, für die Gesellschaft und auch für die Wirtschaft. Etwa kommen Touristen oft wegen historischer oder auch moderner Architektur in eine Stadt. Auf der anderen Seite errichten immer mehr Konzerne beeindruckende Zentralen mit dem Argument, mit diesem Arbeitsumfeld Top-Mitarbeiter motivieren zu können. Ich bin überzeugt davon, dass es einen Unterschied macht, in welchem Raum man arbeitet und lebt. 

Sie haben 2003 das Architekturfestival TURN ON gegründet. Was war die Idee dahinter – damals und jetzt?

Ich war als Referentin beim Literaturfestival «Rund um die Burg» eingeladen und dachte mir: Das braucht es für die Architektur auch! Ich bin dann ziemlich unerschrocken und hartnäckig an die Sache rangegangen, habe Sponsoren gesucht und versucht, ein erstes Programm auf die Beine zu stellen. 2003 hat es auf Anhieb geklappt und wir sind mit einem Tag TURN ON gestartet. Mittlerweile haben wir zweieinhalb Tage, die dicht mit Beiträgen nationaler und internationaler Vortragender gefüllt sind. 

Wird die aktuelle Situation die Zukunft des Wohnens beeinflussen?

Hoffentlich nicht, indem noch mehr Einfamilienhäuser gebaut werden und der Landverbrauch steigt. Was es braucht, ist eine sinnvolle, kluge Raumplanung. Konzepte, die verdichteten Wohnbau mit Freiräumen in ansprechender Form ermöglichen. Architektur kann hier die Vision für ein Leben in der Zukunft bieten. 

Vielen Dank für das Gespräch!

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