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Was die Kunstwelt aktuell bewegt – ein Bericht von der diesjährigen Art Basel.

Endlich wieder Art Basel im Juni! Das haben sich wohl viele Basler und Kunstfans aus aller Welt gedacht, als nach den Absagen und Verschiebungen der letzten Jahre dieses Jahr wieder Mitte Juni die wichtigste Kunstmesse der Welt stattfand. 

Die Art Basel war in diesem Jahr laut Messechef Marc Spiegler nicht nur darauf bedacht, die aktuellen Krisen und gesellschaftspolitischen Belange zum künstlerischen Thema zu machen, sondern im Sinne des Klimaschutzes den Co2-Verbrauch der Messe zu reduzieren. Zu diesem Zweck ist die Art Basel 2021 der Gallery Climate Coalition beigetreten, die es sich zum Ziel gesetzt hat, ökologische Nachhaltigkeitsrichtlinien für den Kunstsektor zu erstellen und an der optimalen und umweltverträglichen Ressourcennutzung zu arbeiten. 

Unter dem Motto «Höher, weiter, grösser» steht hingegen die Expansionsfreude der Art Basel. Nach Ablegern in Miami und Hongkong, wo die Messe allerdings wegen der stark eingeschränkten Meinungsfreiheit umstritten ist, wird es im Oktober eine Messe in Paris geben. 

Unlimited

Unter dem Titel «Unlimited» konnten in der ebenerdig gelegenen Halle grossformatige Installationen und Gemälde entdeckt werden, wobei zum Grossteil auf etablierte Namen der Szene fokussiert wurde. Kuratiert wurden die Exponate von Giovanni Carmine, Direktor der Kunst Halle Sankt Gallen, der auch einen informativen Audio Guide zu den Kunstwerken aufzeichnete. Dieser kann hier nachgehört werden!

Gleich am Eingang wurde der Besucher von den Personal Uniforms von Andrea Zittel erwartet. Die Kleidungsstücke werden etwa durch Filzherstellung oder Häkeln «vom Körper für den Körper» gemacht. Die Künstlerin setzt sich mit der Befreiung von Forderungen des kapitalistischen Marktes auseinander und schlägt eine Befreiung durch persönliche Einschränkung vor. 

Eine weitere spannende Arbeit ist «Slow Fresh Fount» von der Künstlerin Susan Philipsz. Sie bringt kleine Lautsprecher an schwarzen Standard-Ölfässern an. Über die Lautsprecher werden rohe Töne, die die Künstlerin mit ihrer eigenen Stimme aufgezeichnet hat, in die Fässer geleitet. Die Töne basieren auf dem Gedicht «Slow, Slow Fresh Fount» von Ben Jonson, bei dem das mythische Echo den Tod von Narziss beklagt. Die Fässer stehen so im Raum verteilt, dass sie einander zu rufen scheinen. Philipsz beschäftigt sich mit Klang und Raum, aber die Assoziation zu einem narzisstischen System, das auf Macht und Ressourcengewinnung um jeden Preis ausgerichtet ist, wird schnell klar. 

Hier gibt es weitere Künstlerinnen und Künstler der Ausstellung zu entdecken!

Galerien & Parcours

Neben der Ausstellung präsentierten 289 Galerien aus 40 Ländern die Werke, der von ihnen vertretenen Künstler und dabei kamen einige rekordverdächtige Verkäufe zustande. Die Hitliste führt Hauser & Wirth an, die mit dem Verkauf von Louise Bourgeois’ «Spider» 40 Millionen US-Dollar in die Kasse legen dürfen. Neben diesem Top-Verkauf durfte sich die Galerie aber noch über weitere Millionen-Verkäufe freuen, z.B. für eine Papierarbeit von Arshile Gorky, die für 5,5 Millionen US-Dollar den Besitzer wechselte. Ein weiterer Top-Verkauf gelang David Zwirner, der eine Licht-Installation von Felix Gonzalez-Torres für 12,5 Millionen US-Dollar einem glücklichen Sammler übergab. 

Alle, die nicht das nötige Budget hatten und von Basel noch mehr als nur die Messehalle sehen wollten, konnten auf dem Parcours zahlreiche Kunstwerke samt Beschreibung und freundlichem Guide vor Ort bestaunen. Sich ein bisschen in Basel verlieben ist dabei kostenlos und inklusive. Hier gab es beispielsweise eine Skulptur zum Thema Transgender von Puppies Puppies oder ein Gemälde von …. in der ältesten noch aktiven Schmiedewerkstatt der Stadt zu betrachten. 

Begleitet wurde die Art Basel wie immer von Talks und Ausstellungen in Galerien in der ganzen Stadt. So zum Beispiel auch die Fotografien des italienischen Meisterfotografen Marcello Gepetti …, über den es auf moments​.ch in Kürze mehr zu lesen gibt!

artbasel​.com

01. Dezember 2020 Lebensmittel Aufmacher neu

Technik mit Biss

Zur Mitte des Jahrhunderts wird es ein wenig eng am globalen Esstisch: Das sollte Ihnen aber jetzt nicht den Appetit verderben. Wissenschaftler servieren schon jetzt nachhaltige Menüs.

Die Menschheit wächst. Bis zum Jahr 2050 sollen zehn Milliarden Menschen den Planeten bevölkern. Eine enorme Zahl, die die Staaten dieser Welt zum Handeln auffordert, denn diese Masse an Menschen muss ernährt werden – und das, obwohl schon heute elf Prozent der Weltbevölkerung Hunger leiden. Hinzu kommen Faktoren wie Wasserknappheit, Nahrungsmittelspekulationen und Klimawandel, die eine gerechte Verteilung der Lebensmittel erschweren. Die Wissenschaft ist sich der Problematik bewusst, und es liegen auch einige Konzepte in der Schublade, die das Schlimmste verhindern wollen und können.

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19. Februar 2021 Mäuseabenteuer DE 05

Einstein, Lindbergh und eine Maus

In Torben Kuhlmanns opulent bebilderten Abenteuergeschichten macht sich eine wissbegierige Maus als Titelheld auf Entdeckungsreise und begegnet dabei den Ideen berühmter Wissenschaftler. Im ersten Buch der Reihe, «Lindbergh», bastelt der Mäuserich nächtelang an einem Flugzeug, um über den Atlantik zu fliegen und seine verschwundenen Freunde zu suchen. Im zweiten Buch, «Armstrong», möchte der Held der Geschichte der Frage auf den Grund gehen, ob der Mond aus Käse besteht. Einem verschollenen Mauseschatz wird im dritten Buch, «Edison», nachgejagt – und erleuchtende Erkenntnisse werden gewonnen. 2020 ist das vierte Buch mit dem Titel «Einstein» erschienen: Darin versucht die Maus, mittels Einsteins Theorien in der Zeit zurückzureisen, hat sie doch um einen Tag das Käsefest von Bern verpasst. Die Bücher sind für Kinder ab 5 – 6 Jahren geeignet und auf Deutsch, Englisch und Französisch erschienen (das Buch «Einstein» erscheint auf Englisch erst im Herbst 2021).

Torben Kuhlmann
Lindbergh. Die abenteuerliche Geschichte einer fliegenden Maus
Armstrong. Die abenteuerliche Reise einer Maus zum Mond
Edison. Das Rätsel des verschollenen Mauseschatzes
Einstein. Die fantastische Reise einer Maus durch Raum und Zeit

NordSüd Verlag

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27. Februar 2023 Richard III

Teufel in Menschengestalt

Das LAC Lugano erweckt eine der wohl diabolischsten Figuren der Literaturgeschichte zu neuem Leben.

Shakespeare greift in dem zwischen 1591 und 1592 geschriebenen «Richard III.», wie zuvor in Heinrich VI., Teil I – III, den sogenannten Rosenkrieg auf, der von 1455 – 1485 zwischen den Häusern Lancaster und York um den englischen Königsthron ausgetragen wurde. Nach dem Sieg über das Haus Lancaster und der Ermordung König Heinrichs VI. und seines Sohns Edward in der Schlacht von Tewkesbury ist Richards Bruder Edward IV. König von England. Doch Richard, Herzog von Gloucester, trachtet nach dem Thron. Seit jeher zog das historische Drama sein Publikum in den Bann und faszinierte es mit den gewalttätigen, manipulativen und einsamen Seiten des Protagonisten. Die versierte ungarische Regisseurin Kriszta Székely nimmt sich nun der beeindruckenden literarischen Figur des Herzogs von Gloucester – interpretiert vom zweifachen Premio Ubu-Gewinner Paolo Pierobon – an. In ihrer Inszenierung des Stücks wird Richard III. zu einer scharfen und bitteren Kritik an Machthunger und Selbstbestätigung, die jedes totalitäre Regime auszeichnet.

LAC Lugano
Richard III.
05. und 06. April 2023 | 20.30 Uhr
luganolac​.ch

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