Wie der Sender ARTE Weltoffenheit und Kulturgenuss zum Programm machte.
Das Konzept war eine Premiere in Europa: ein öffentlich-rechtlicher europäischer Kulturkanal für weltoffene Bürger. Ein Fernsehprogramm für mehrere Publika. Ende der 1980er wird die Idee geboren. Beim deutsch-französischen Gipfel in Bonn 1988 befürworten Präsident François Mitterrand und Bundeskanzler Helmut Kohl das Projekt eines deutsch-französischen Kulturkanals, der einander die jeweils andere Kultur näherbringen soll. Eine erste Erklärung dazu wird 1989 verfasst, der Gründungsvertrag 1990 am Vortag der deutschen Wiedervereinigung unterzeichnet. Die Finanzierung soll zu 95% aus Rundfunkbeiträgen beider Länder möglich gemacht werden. ARTE besteht aus drei Teilen: ARTE GEIE in Strassburg, ARTE France in Paris sowie ARTE Deutschland TV GmbH in Baden-Baden. Zudem werden weitere Partnerschaften mit europäischen öffentlich-rechtlichen Sendern wie dem ORF in Österreich und der SRG SSR in der Schweiz geschlossen. Am 30. April 1991 wurde der europäische Kulturkanal ARTE — Association Relative à la Télévision Européenne – in Strassburg in Form einer Europäischen Wirtschaftlichen Interessenvereinigung gegründet. Bis zum Start des Senders dauert es aber noch über ein Jahr: Am 28. September 1992 ab 19.00 Uhr wird ARTE erstmals per Satellit in 72% der französischen Haushalte übertragen.