Das Flair und der Glanz vergangener Tage im Urlaub erleben – die schönsten Burg- und Schlosshotels Europas.
In Europa gibt es rund 40‘000 Burgen und Schlösser. Manche in Privatbesitz, manche zu Museen umfunktioniert und einige leider dem Verfall preisgegeben. Umso erfreulicher, dass man in einigen der Prachthäuser vergangener Zeiten nun wohnen und sich für ein paar Tage wie Lord und Lady fühlen kann.
Thornbury Castle | UK
Einst Zufluchtsort für Henry und Anne Boleyn, blickt Thornbury Castle in Thornbury in der Grafschaft Gloucestershire auf eine beachtliche Geschichte zurück. Bereits ab 930 stand hier ein Herrenhaus. Ab 1511 liess Edward Stafford, 3. Duke of Buckingham, sein prachtvolles Landhaus hier errichten. Nachdem Thornbury Castle in den Besitz des Königs und dann wieder an die Familie Stafford geht, übernehmen es 1640 die Howards und führen es die nächsten 300 Jahre lang. Mitte des 19. Jahrhunderts wird das Anwesen generalsaniert und 1966 kauft es der bekannte Koch Kenneth Bell, um dort die nächsten 20 Jahre ein High-Class-Restaurant zu führen. Anschliessend wird es von mehreren Familien als Hotel geführt, bis es 2019 von den heutigen Besitzern übernommen wird. Das Luxushotel bei Bristol bietet 26 Zimmer, besonders beeindruckend: die Catherine of Aragon Tower Suite, die am Ende einer 77-Stufen-Wendeltreppe liegt und das grösste Himmelbett aller britischen Hotels beherbergt. Das hoteleigene Restaurant und der angebotene Afternoon Tea sorgen für Gaumenfreuden der Sonderklasse, und für Hochzeiten sowie rund um Weihnachten zeigt sich Thornbury Castle von seiner prächtigsten Seite.

Hotel Schloss Leopoldskron | AT
Erbaut wurde Schloss Leopoldskron im Jahr 1736 als Familienbesitz von Salzburgs Fürsterzbischof Leopold Anton Freiherr von Firmian. Nachdem das Schloss oftmals den Besitzer gewechselt hatte, kaufte es 1918 der berühmte Theaterimpresario Max Reinhardt. Er füllte das Haus dank seiner Inszenierungen mit Leben und begründete hier zusammen mit Hugo von Hofmannsthal und Richard Strauss die Salzburger Festspiele. Über seine 18 Jahre in Schloss Leopoldskron schrieb er, nachdem das Haus von den Nationalsozialisten konfisziert worden war, an seine Frau: «Ich habe es immer feiertäglich geliebt; nie als etwas Alltägliches. Es waren meine schönsten, reichsten und reifsten Jahre.» 1965 erlangte das Schloss – durch den Kontakt zu Max Reinhardts Sohn, der die Filmrechte des Stoffs gekauft hatte – besonderen Ruhm als Kulisse des Musicalfilms «The Sound of Music». Heute ist es das Zuhause der Non-Profit Organisation Salzburg Global Seminar und des Hotel Schloss Leopoldskron. Gewohnt werden kann in den Zimmern im Meierhof und den Suiten im Schloss. Letztere wurden 2018 renoviert und strahlen nun in modernem Glanz, ohne die charmante schlosstypische Patina verloren zu haben. Übrigens: Auch als Filmkulisse ist das Schloss heute noch beliebt – zu sehen in «The Magic Flute – Das Vermächtnis der Zauberflöte».

COMO Castello Del Nero | IT
Inmitten der sanften Hügel des Chianti, nur wenige Autominuten von Florenz und Siena entfernt, liegt Castello Del Nero, seit 2018 Teil der COMO Hotels und Resorts. Die Ursprünge des Schlosses lassen sich bis ins 12. Jahrhundert zurückverfolgen, als es der Landsitz der florentinischen Adelsfamilie Del Nero war. Jahrhundertelang in Privatbesitz, wurde es 2006 von der italienischen Familie Trotta in ein Hotel umgewandelt. Heute verfügt das COMO Castello Del Nero nicht nur über einen fantastischen Ausblick, sondern auch über 50 Zimmer und Suiten, die in sanften, kühlen Tönen gehalten sind und das historische Flair mit modernem Luxus verbinden. In den besonders beeindruckenden drei Heritage-Suiten nächtigt man neben Fresken aus dem 18. Jahrhundert. Die luxuriöse Terrace Suite hingegen begeistert mit einem 180 °-Blick auf Hügeln und Seen. Dank des COMO Shambhala Retreats finden auch fernöstlich inspirierte Therapien sowie Wellness- und Spa-Anwendungen ihren Weg in die Toskana. Neben der Erholung steht auch der Genuss ganz hoch im Kurs. Im mit einem Michelin-Stern ausgezeichneten Restaurant La Torre präsentiert Küchenchef Giovanni Luca Di Pirro feinste italienische Küche aus regionalen Zutaten.

Clontarf Castle | IR
Die erste Burg auf dem Gelände des heutige Clontarf Castle wurde um 1172 von der normannischen Adelsfamilie Lacy errichtet. Jenes Gebäude, in dem man heute wohnen, dinieren und vom Leben als Lord auf dem Land träumen kann, stammt allerdings von 1837. Es wurde vom irischen Architekten William Vitruvius Morrison für die Familie Vernon gestaltet, die ab Mitte des 17. Jahrhunderts rund 300 Jahre lang das Anwesen ihr Eigen nannte. Von 1972 bis Ende der 90er-Jahre beherbergte Clontarf Castle ein beliebtes Kabarett, bis es schliesslich im Juni 1997 als Vier-Sterne-Hotel mit 111 Zimmern eröffnet wurde. In vier verschiedenen Zimmerkategorien lässt es sich hier herrschaftlich wohnen und auch das Stadtzentrum von Dublin ist nicht weit entfernt. Wer nach einen Sightseeing- oder Shopping-Tag in der irischen Hauptstadt eine Stärkung braucht, wird im Fahrenheit Restaurant, der Indigo Lounge oder der Knights Bar bestens bedient.

Schloss Schadau | CH
Die Geschichte des Schloss Schadau und seiner Umgebung geht bis in das Jahr 1348 zurück. Jenes Haus, das heute als vortreffliches Hotel und Restaurant besucht werden kann, wurde allerdings 1847 vom Neuenburger Bankier Denis Alfred de Rougemont bei James Victor Colin und dem Architekten Pierre-Charles Dusillion in Auftrag gegeben und 1852 fertiggestellt. Auf den ersten Blick sticht besonders das reiche Sandstein-Schmuckwerk der Fassade ins Auge, ebenso wie die charmanten Türmchen. Heute kann man sich in einem der neun Zimmer ganz wie ein Burgfräulein fühlen, ohne dabei auf modernen Komfort und technische Annehmlichkeiten verzichten zu müssen. Die Lage direkt am Thunersee verspricht beste Aussichten und selbst wer auf Seeblick verzichten muss, darf den Blick auf die Aare oder den eleganten Park im englischen Stil richten. Auf der Speisekarte des Restaurants stehen modern interpretierte Klassiker der französisch-mediterranen Küche. Die Bar «Au Milieu» lädt zum Apéro und besondere Erlebnisse wie ein Picknick im Park oder ein stilvoller Afternoon Tea machen in diesem gediegenen Rahmen gleich noch mehr Freude.

Château Lafaurie-Peyraguey | FR
Anlässlich des 400-jährigen Bestehens von Château Lafaurie-Peyraguey eröffnete das Hotel und Restaurant im Juni 2018 seine Türen. Es ist Teil der Hotels der bekannten französischen Marke Lalique und Mitglied der Vereinigung Relais & Châteaux. Die Geschichte des Gutshofes und berühmten Weingutes in der Gemeinde Bommes im Weinbaugebiet Sauternes geht zurück bis ins Mittelalter. Die ersten namentlich bekannten Besitzer, ein Zweig der Familie Peyraguey, begannen um 1653 mit dem Weinbau, der im 18. Jahrhundert von der Familie de Pichard weitergeführt und zu neuen Höhen katapultiert wurde. Sogar der berühmte Thomas Jefferson kaufte hier 1788 Wein, als er durch Bordeaux reiste. Die Erfolgsgeschichte setzte sich mit der Übernahme durch Pierre Lafaurie 1796 fort. 1855 erreichten die Weine von Château Lafaurie-Peyraguey bei der Klassifizierung Premiers Crus Classés den zweiten Platz. Nach Modernisierungsarbeiten und neuen Besitzern ging das Château 2014 an Silvio Denz, den Präsidenten von Lalique. Heute werden sich besonders Detailverliebte und Harmoniebedürftige in diesen besonderen Mauern wohlfühlen. Die Farben des Interieurs erinnern an die Polychromie des Weines und jede Suite besitzt ihre eigenen typischen Merkmale. Das hauseigene Restaurant ist mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet und um die perfekte Weinbegleitung muss man sich hier auf jeden Fall keine Sorgen machen.

50 Jahre Bernina Express

Auszeit am Achensee

Wander-Erlebnisse beim Stanglwirt
23.Dezember.2022
Die moments-Reiseträume
Das Team von moments.ch teilt seine ganz persönlichen Traumziele und Lieblingsorte.
Daniela Gampp | Head of Corporate Communication Cornèrcard
Eigentlich steht Schweden schon seit ein paar Jahren auf meiner Shortlist, aber irgendwie verpasse ich immer den richtigen Moment. Da lange, kalte Winter eher eine Mühsal als ein Highlight sind, kommt eine Reise in das Land der gefrorenen Seen für mich nur während den Wochen des Mittsommers infrage. Das traditionelle Fest zur Sonnenwende findet jeweils am Samstag zwischen dem 20. und 26. Juni statt und wird ausschliesslich mit Familie und Freunden gefeiert. Fröhliche Menschen, ausgelassenes Tanzen, feine Kartoffelgerichte mit Hering und Sauerrahm, frische Erdbeeren mit Schlagrahm und nicht zu vergessen die traditionellen Getränke, wie der Schnaps Skåne Akvavit. Mittsommer lässt aber auch Raum für spirituelle Rituale und liebgewonnene Bräuche. Wer schon einige Astrid-Lindgren-Bücher gelesen hat, weiss Bescheid: Wenn unverheiratete Frauen in der Mittsommernacht sieben verschiedene Wildblumen unters Kopfkissen legen, erscheint in jener Nacht der zukünftige Ehemann im Traum. Diesen Brauch würde ich vermutlich auslassen, dafür interessiert mich die Hauptstadt Stockholm umso mehr. Das historische Ambiente mit den vielen farbigen Gebäuden, das Vasa-Museum, eine Erkundungstour mit der Fähre rund um die 14 Inseln der Stadt, die deswegen oft auch Venedig des Nordens genannt wird, oder ein Besuch im Schloss Drottningholm. Kurz, Sehenswürdigkeiten und Naturspektakel ohne Ende. Eine schwedische Bekannte hat mir empfohlen, Stockholm nicht gerade am Mittsommerfest zu besuchen, da die meisten Geschäfte und Restaurants geschlossen sind. Auch gut und ein Vorteil für mich, so ist mein Reisebudget nicht zusätzlichen Shopping-Strapazen ausgesetzt!
19.August.2022
Gatsby lässt grüssen
Erbaut 1896, strahlt «Die Josefine» noch heute den Glamour der 1920er-Jahre aus.
Mitten in Wien sticht «Die Josefine» als Design-Juwel heraus. Der Name kommt dabei nicht von ungefähr, denn das Hotel erzählt die Geschichte der Josephine de Bourblanc, einer jungen französischen Aristokratin, die als Tochter eines Botschafters 1895 in Wien geboren wurde. Im selben Jahr erwarb ihr Vater Anteile an einem neu erbauten Gebäude, das später zu einem Hotel werden sollte. Nach langer Renovierungszeit erstrahlt «Die Josefine» nun in neuem Glanz und ermöglicht ihren Gästen eine Reise durch die Zeit. In 49 Zimmern schafft der detailverliebte Art-déco-Stil mit Samt, Messing und grünem Marmor eine Hommage an die Goldenen Zwanziger, kunstvoll ergänzt um elegante Details, Kristallleuchter und surrealistische Werke an den Wänden, die zum Schmunzeln und Nachdenken einladen.
Der charakteristische Stil des Boutique Hotels wird auch im Untergeschoss des Hauses fortgeführt. Dort befindet sich nach wie vor der «Barfly’s Club» – eine Institution unter den Wiener Cocktailbars – der mit seiner Einrichtung an Szenen aus dem Film «The Great Gatsby» erinnert.
21.Februar.2022
Formensprache
Aufregend anregend: eine Tour zu den Big Playern unter den Design-Museen.
Fast alles, was uns umgibt, ist von Design geprägt. Jedes Produkt oder Plakat, jede Inneneinrichtung oder Website. Es geht nicht nur um schönes Aussehen, sondern darum, uns das Leben leichter, sicherer und komfortabler zu machen. Wie aber haben sich Designs in den vergangenen Jahrzehnten und Jahrhunderten entwickelt? Dies zu erforschen, laden auf der ganzen Welt Spezial-Museen ein – wir haben die Big Player zusammengestellt.
Nicht nur die Kunst der Gegenwart, sondern sogar jene der Zukunft ist etwas, das im Yang Design Museum Shanghai gezeigt und erforscht werden soll – dort gibt es sogar einen eigenen «Future Design Pavillon». Das 2013 gegründete Haus umfasst sechs Etagen, auf denen die Sammlung des Gründers Jamie Young gezeigt wird. Objekte aus der Zeit der britischen industriellen Revolution sind ebenso dabei wie zeitgenössische. Während dieses und auch das Design Museum of Chicago, das 2012 gegründet wurde und das sich demnächst einem besonderen Thema – dem Zusammenhang zwischen Sound und Design – widmet, zu den Jüngsten der Big Player unter den Design-Museen gehört, sind das Museum für Gestaltung Zürich und das Museum für Angewandte Kunst die geschichtsträchtigen Grossmütter der Branche.

Magazin - Culture & Science März 2021
Alle Ehre den Frauen
Am 08.03. ist Internationaler Frauentag – interessante und kuriose Fakten.
Magazin - People November 2022
Spass am Siegen
Mit hartem Training, Ausdauer und Begeisterung für Wintersport fährt Skicrosserin Fanny Smith an die Spitze.
Magazin - Gourmet Oktober 2021
Ristorante Il Grano
Simpel, mediterran und köstlich – im Restaurant an der Aare kommt Italien auf den Teller.