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Klára Hosnedlová transformiert den Hamburger Bahnhof in Berlin zusammen mit der ersten CHANEL Commission in ein begehbares Erinnerungsarchiv aus Flachs, Beton und Klang. Die monumentale Installation heisst «embrace» und ist eine Auseinandersetzung mit Herkunft und Utopie, Verfall und Verwandlung. Sie ist der Beginn einer neuen Partnerschaft mit dem CHANEL Culture Fund.

Wenn sich neun Meter hohe Tapisserien wie versteinerte Häute von der Decke senken, wenn fossile Reliefs aus Sandstein an Metallwänden auftauchen und Lautsprecher aus Berliner Technoclubs archaisch anmutende Chorfragmente und Beats durch den Raum jagen – dann ist man mittendrin in embrace, der ersten Auftragsarbeit der CHANEL Commission im Hamburger Bahnhof.

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Vitali Gelwich ©
CHANEL Commission: Klára Hosnedlovás Ausstellung als neuer Fixpunkt der Berliner Kunstszene

Ihre Installation ist mehr als eine Ausstellung: Sie ist ein begehbares Erinnerungsarchiv und Auftakt einer dreijährigen Kooperation mit dem CHANEL Culture Fund, der jährlich grossformatige Kunstprojekte in Berlins ikonischem Ausstellungshaus ermöglicht.

Der Hamburger Bahnhof, einst Endstation der Berlin-Hamburger Eisenbahn, ist heute mit über 10000 m² das grösste Museum für Gegenwartskunst der Nationalgalerie. Seine Industriearchitektur – Stahlträger, Backstein, Lichtfluten – wird zum Resonanzraum für Werke, die Raum sprengen und Mediengrenzen aufheben.

Die neue CHANEL Commission versteht sich als Plattform für visionäre Kunst im Massstab der Halle: 2500 m² stehen jährlich einer einzigen Arbeit zur Verfügung. «Wir schaffen einen globalen Referenzpunkt für Installationskunst», erklärt Yana Peel, Global Head of Arts and Culture bei CHANEL. Mit Partnern wie der Biennale Venedig oder dem British Film Institute will sie Institutionen in Bewegung versetzen – und Künstler:innen maximale Entfaltung ermöglichen.

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Courtesy Artist, Kraupa-Tuskany Zeidler, White Cube / Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin, Zdenek Porcal – Studio Flusser ©
Bühne kollektiver Erinnerung: embrace von Klára Hosnedlová in der Halle des Hamburger Bahnhofs

Den Auftakt macht Klára Hosnedlová, 1990 im tschechischen Uherské Hradiště geboren, heute in Berlin lebend. In embrace kombiniert sie Materialien und Motive aus Ostmitteleuropa: Flachs und Hanf, Beton, Glas, Sand und Stickgarn werden zu Trägern von Erinnerung und Transformation. Ihre Tapisserien sind handgewoben in böhmischen Werkstätten, gefärbt mit Pflanzenpigmenten, durchwirkt von Ornamenten und Narben der Geschichte.

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Courtesy Artist, Kraupa-Tuskany Zeidler, White Cube / Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin, Zdenek Porcal – Studio Flusser ©

Zwischen den Textilriesen liegen über 3000 Betonplatten – Reminiszenz an die Gehwege ihrer Kindheit, durchbrochen von Erde, Epoxidpfützen und vegetabilen Spuren. In Reliefs mit sandiger Oberfläche finden sich feine Stickereien: performative Fragmente, konserviert wie Fossilien – ein ausgestreckter Finger, ein nackter Rücken, ein Feuerzeug.

«Meine Materialien sind Zeitkapseln», sagt die Künstlerin, die regionale Handwerkstraditionen mit der Sprache der Nachmoderne verknüpft – zwischen sozialistischem Brutalismus und melancholischer Folklore. Der Klangteppich, komponiert von Billy Bultheel, verstärkt diese Spannungen: Frauenchöre in mährischen Mikrodialekten treffen auf Berliner Clubbässe und Textpassagen des Rappers Yzomandias.

embrace ist ein körperliches Erlebnis: Man wandert über knirschende Platten, umrundet spiegelnde Pfützen, lässt sich von hanfumwobenen Nischen umhüllen. Acht Metallpaneele rahmen die Szenerie wie ein monumentales Bühnenbild, das sich ständig verändert. «Die Halle wird zur Co-Autorin der Kunst», erklärt Kurator Sam Bardaouil, der gemeinsam mit Anna-Catharina Gebbers die Ausstellung verantwortet.

Ein Tipp, die CHANEL Commission als neuen Fixpunkt der Berliner Kunstszene zu entdecken.

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Courtesy Artist, Kraupa-Tuskany Zeidler, White Cube / Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin, Zdenek Porcal – Studio Flusser ©
Skulpturale Tapisserien, Stickereien wie Fossilien, Klang aus alten Clublautsprechern

Was ist los in Berlin 2025?

Nicht nur im Hamburger Bahnhof wartet ein spektakuläres Kulturhighlight. Im Jahr 2025 präsentiert sich Berlin von seiner buntesten Seite: Jubiläen, Neueröffnungen und Festivals zeichnen ein lebendiges Bild der deutschen Hauptstadt. Ein kultureller Schwerpunkt liegt auf der 200‑Jahr‑Feier der Museumsinsel. Über das ganze Jahr verteilt erwarten Besucher Sonderausstellungen, Open-Air-Events. Gleiches gilt für die 35 Jahre alte East Side Gallery – interaktive Programme und neue Happenings entlang des legendären Mauerstücks begleiten das. 

Markante Öffnungen im Stadtbild sorgen für frische Impulse: Das archäologische Besucherzentrum PETRI Berlin gewährt im Frühjahr Einblick in verborgene Spuren der Stadtgeschichte, während die Hohenzollerngruft im Berliner Dom im September nach Modernisierung neu eröffnet. Auch der im Februar sanierte Gendarmenmarkt erstrahlt in neuem Glanz.

Unsere Veranstaltungs-Highlights:

Überall in der Hauptstadt feiern Laien und Profis der Musikszene den Sommerbeginn in Strassen, Parks und auf Plätzen. Ganz gleich welche Stilrichtung – hier wird gratis und ohne Gage vor Publikum gespielt.

21. Juni 2025, im gesamten Stadtgebiet Berlin

Jährliches Sommer-Highlight im historischen Zentrum von Berlin: das Open-Air-Konzert der Staatsoper Berlin in dem besonderen Ambiente der umliegenden Prachtbauten. 2025 dirigiert Christian Thielemann Werke von Brahms. Der Eintritt ist wie immer frei.

22. Juni 2025, Bebelplatz

Ebenso geheimnisvoll wie erhellend: Sonst nicht zugängliche Archive, Labore und ein breites Spektrum renommierter Wissenschaftsinstitutionen laden zu Veranstaltungen, Führungen und Rundgängen ein.

28. Juni 2025, verschiedene Museen und wissenschaftliche Einrichtungen in Berlin und Potsdam

Ein stimmungsvolles letztes Konzert vor der Sommerpause: Die Berliner Philharmoniker und der venezolanische Star-Dirigent Gustavo Dudamel präsentieren eine lateinamerikanische Nacht unter freiem Himmel. 
Gespielt werden auch schwungvolle Tänze aus Bernsteins Musical «West Side Story».

28. Juni 2025, Waldbühne Berlin

Eines der grössten Musikfestival in Europa bietet zwei Tage lang vielseitige Konzerte, interaktive Veranstaltungen und jede Menge Spass! Übrigens: Das Lollapalooza ist das erste Festival Deutschlands, das nach internationalen Standards als nachhaltig ausgezeichnet wurde.

12. und 13. Juli 2025, Olympiastadion und Olympiapark

Erstmals wieder auf dem frisch sanierten Gendarmenmarkt: Das Konzerthausorchester Berlin, die Jazzlegende Gregory Porter, Weltstar Anna Netrebko und viele weitere Musikstars spielen erneut vor einer traumhaften historischen Kulisse auf dem Gendarmenmarkt.

17. bis 21. Juli 2025, Gendarmenmarkt

Einmal im Jahr feiern die LGBTQIA-Community und alle Unterstützer:innen ein grosses Straßenfest für Toleranz und Diversität. Höhepunkt des Umzuges gegen Diskriminierung, Hetze und Gewalt sind die Pride Parade durch die Berliner Bezirke Tiergarten und Schöneberg und das Pride Festival Finale.

26. Juli 2025, Strassen in Berlin

Mehr als 70 Museen öffnen zwischen 18 Uhr abends und 2 Uhr morgens ihre Türen. Ob die grossen Häuser der Museumsinsel, Schloss oder Planetarium: Alle bieten ein phantasievolles Programm, das von besonderen Führungen oder Quizspielen bis hin zu Tanz und Akrobatik reicht.

30. August 2025, Museen und Ausstellungshäuser in ganz Berlin

Im Spätsommer startet das Berliner Konzertleben mit dem Musikfest Berlin in die neue Saison. Gemeinsam mit den Berliner Philharmonikern laden die Berliner Festspiele ein zu vielseitigen Konzerten der grossen Orchester und Ensembles im Bereich der klassischen und modernen Musik.

30. August bis 23. September 2025, Philharmonie Berlin und weitere Orte

Die zeitgenössische Kunstszene präsentiert sich nationalen und internationalen Besuchern: in Galerien, Projekträumen, Privatsammlungen, Kunstmessen.

10. – 14. September 2025, in ganz Berlin

DAS Festival für Literaturbegeisterte: Auf Buchpremieren, Podiumsdiskussionen und Lesungen stellen mehr als 100 internationale Autor:innen ihre Werke vor.

11. – 24. September 2025, Haus der Berliner Festspiele und andere Orte in Berlin

In Berlin gibt es jede Menge spannende, geschichtliche Orte, die sonst nicht zugänglich sind. Am Tag des offenen Denkmals stehen ihre Türen offen für alle, den Denkmal-Expert:innen kann bei Restaurierungsmassnahmen zugeschaut und natürlich alles gefragt werden. Immer am 2. Wochenende im September deutschlandweit für die ganze Familie.

13. – 14. September 2025, historische Orte im ganzen Stadtgebiet

Jährlich feiern mehr als 30.000 Fans im Berliner Olympiastadion die Leichtathletik und erleben hautnah Weltklasse-Sport. Speerwurf, Kugelstossen, Rekordsprints und viele andere sportliche Höchstleistungen garantieren Spannung und eine wunderbare Stimmung.

Olympiastadion voraussichtlich September 2025, Termin wird noch bekannt gegeben

Eines der grössten Lauf-Events der Welt, der Berlin-Marathon, zieht jeden Herbst mehr als 40.000 Teilnehmer:innen aus rund 120 Nationen in die deutsche Hauptstadt. Und natürlich ebenso viele Zuschauerinnen und Zuschauer. Die Route führt vorbei an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten Berlins.

21. September 2025, Strassen der Innenstadt, Startpunkt und Ziel: Strasse des 17. Juni

Die Kunstmeile am Spreeufer ist mit 1.316 Metern das längste Mauerstück, das heute noch steht. Gleich nach dem Mauerfall im November 1989 wurde sie von 118 Kunstschaffenden aus aller Welt bemalt. Am 28. September 1990 öffnete die Open-Air-Galerie und feiert nun mit einem neuen Dokumentationszentrum und verschiedenen Veranstaltungen Geburtstag.

East Side Gallery, September 2025, Termine werden noch bekannt gegeben 

Jedes Jahr, wenn die Tage wieder dunkler werden, strahlt Berlin besonders hell: In der ganzen Stadt leuchten Sehenswürdigkeiten, Denkmäler und Plätze in kunstvollen Lichtinstallationen. Bis tief in die Nacht leuchtet Berlin in farbenprächtigen Illuminationen.

8. bis 15. Oktober 2025, verschiedene Gebäude, Plätze und Monumente in Berlin

Faszinierende Akrobatik und magisch-surrealer Zauber: Erstmalig in Europa sind die berühmten Artist:innen des Cirque du Soleil in permanenter Residenz am Potsdamer Platz mittwochs bis sonntags zu sehen.

ab 24. Oktober 2025, Theater am Potsdamer Platz 

Die Berlinische Galerie in Berlin wird 50 Jahre alt! Neben erstklassigen Kunstausstellungen wird es 2025 insbesondere im Sommer ein vielfältiges Festprogramm geben. Höhepunkt ist die Jubiläumsausstellung zu Raoul Hausmann, Protagonist der Dada-Bewegung im 20. Jahrhundert.

8. November 2025 bis 16. März 2026, Berlinische Galerie

Mehr Infos: visitberlin​.de


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