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In der Risa Hutwerkstatt AG in Hägglingen werden Hüte traditionell und mit viel Liebe hergestellt.

Ein lauer Spätsommertag, die Sonne scheint mit all ihrer Kraft auf den Gastgarten des kleinen Cafés. Auf dem Tisch eine Tasse Kaffee, in der Hand die aktuelle Tageszeitung, in Gedanken das süsse Leben und auf dem Kopf ein luftiger Strohhut. Besonders Letzterer versetzt uns umgehend in Sommerstimmung. Eine besondere Tradition hat die leichte Kopfbedeckung im Freiamt im Kanton Aargau. Vermutlich gelangte das Handwerk des Strohflechtens bereits im 16. Jahrhundert von Italien in die Schweiz. Bis ins 20. Jahrhundert hinein wurden Strohhüte in Heimarbeit gefertigt und von den Strohbaronen der Region in die ganze Welt exportiert. Dass gut gemachte klassische Strohhüte auch heutzutage nichts an Schönheit und Stil verloren haben, beweist die Risa Hutwerkstatt AG. Ihre Kreationen sind auf jeden Fall alles andere als ein alter Hut.

Familie & Tradition

Wenn Julian Huber, der das Unternehmen leitet, von seiner Arbeit erzählt und vorzeigt, wie einer der sommerlichen Strohhüte zusammengenäht wird, dann ist die Leidenschaft, die er für sein Handwerk hegt, gleich spürbar. Dabei war sein Weg in die Fussstapfen des Grossvaters nicht so vorgezeichnet, wie man meinen möchte. Er absolvierte zunächst eine Lehre als Polymechaniker, bis er irgendwann so richtig realisierte, dass sein Grossvater Mitgründer des eigenen Lehrbetriebes war. Je mehr er darüber erfuhr, desto grösser wurde das Interesse an der Hutmacherei, bis sie schliesslich zur Berufung wurde. In der Risa Hutwerkstatt wird noch mit traditionellen Maschinen und Werkzeugen gearbeitet. Zum einen, weil diese unglaublich robust und langlebig sind und weil die Qualität des Endprodukts einfach unschlagbar und einzigartig ist. 

Daheim & in aller Welt

Verarbeitet werden hauptsächlich Filz, für Winter- und Regenhüte, sowie Panama- und Weizenstroh. «Letzteres kaufen wir als geflochtenes Band ein und nähen dann Hüte daraus. Mit dieser Technik wurde unsere Region ca. 1850 bis 1920 bekannt. Wir profitieren natürlich davon, dass das eine Tradition aus der Region ist, und pflegen dieses Handwerk sehr», erzählt Julian Huber stolz. So regional die Herstellung, so international sind die Materialien, die der Kunde anschliessend auf dem Kopf trägt. Panama-Rohlinge aus Ecuador, eigens für die Hutwerkstatt hergestellte Filze aus Portugal und Tschechien, geflochtenes Stroh aus dem asiatischen Raum und Raffia von den Philippinen. Doch selbstverständlich ist auch bei den Ressourcen eine nationale Komponente dabei: So kommen die Hutbänder von der Firma Tressa aus dem Nachbardorf. 

Wir profitieren natürlich davon, dass die Hutmacherei eine Tradition aus der Region ist, und pflegen dieses Handwerk sehr. Julian Huber

Idee & Endprodukt

Kunden können bei der Risa Hutwerkstatt aus einem Stück aus der hauseigenen Kollektion, die zwei Mal im Jahr im Sommer und im Winter präsentiert wird, und einer ganz persönlichen Auftragsarbeit wählen. Egal, wie die Ausgangslage aussieht, der weitere Vorgang ist derselbe. Im Fokus steht zunächst das Rohmaterial und die Frage, welches sich aufgrund der Eigenschaften und der Haptik besonders gut eignet. Dann werden die unterschiedlichen Aspekte ergänzt. Soll es ein rein modisches Statement sein? Soll es einen praktischen Zweck wie Sonnenschutz erfüllen? Dann gibt es eine Idee, die im Kreise des Kreativ-Teams besprochen wird und die oftmals bei der Umsetzung um spontane Geistesblitze ergänzt wird. Bei einem der besagten Strohhüte etwa wird ein geflochtenes Strohband von oben herab spiralförmig Reihe an Reihe zusammengenäht. Anschliessend wird innen und wenn gewünscht aussen ein Band angebracht. Fertig ist das Kunsthandwerk. 

Hüten & Pflegen

Zu erwerben sind die Kreationen von Julian Huber und seinem Team in Fachgeschäften, Modeboutiquen, auf Online-Portalen oder in den eigenen Läden in Zürich und Basel. Näheres dazu finden Sie hier! Wer von seinem neuerworbenen Canotier, Trilby oder Camaret möglichst lange etwas haben möchte, sollte folgende Tipps vom Fachmann beherzigen: «Die Hutablage im Auto ist nicht als Daueraufenthaltsraum für den Hut gedacht, dieser trocknet total aus und ist nach einer Saison schon stark in Mitleidenschaft gezogen. Zudem hilft es dem Hut, wenn man ihn gelegentlich in einen Raum mit hoher Luftfeuchtigkeit wie einen Naturkeller oder das Badezimmer legt.» 

Spielerisch & königlich

Dass die Kreationen der Risa Hutwerkstatt mit ihrer Originalität und der hohen Qualität begeistern, bestätigen auch die zahlreichen Aufträge, die Julian Huber und sein Team von rund 25 Mitarbeitern im Laufe der letzten Jahre umsetzen durften. Theater, Opernhäuser, Filmproduktionen, die Fête des Vignerons 2019, für die die Hutwerkstatt 500 Hüte herstellte oder das Basler «TOP SECRET DRUMS CORP», das schon vor Queen Elizabeth gespielt hat. Bei so viel Leidenschaft und Kompetenz kann man nur eines sagen: Hut ab!

RISA Hutwerkstatt AG

Zinsmattenstrasse 10
5607 Hägglingen

risa​.ch
info@​risa.​ch