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Das Schweizer Modehaus Akris feiert seinen 100. Geburtstag.

Mit der Spring 2023-Kollektion feiert Akris Jubiläum und präsentiert im Zuge dessen einen beeindruckenden Bildband, der uns mitnimmt auf eine Reise durch 100 Jahre Akris. Wir nutzen diesen festlichen Anlass und werfen in unserer Serie einen genaueren Blick auf das elegante Modehaus aus St. Gallen. 

Das Haus

Gegründet wurde Akris im Jahr 1922 von Alice Kriemler-Schoch im als Textilstadt bekannten St. Gallen. Das Atelier für Schürzen wuchs ziemlich schnell über sich hinaus und die Chefin kleidete bald die stilvollsten Frauen der Region bei sich im Atelier ein. Dabei verwendete sie ausschliesslich einheimische Stoffe und inkludierte die traditionelle Stickerei in ihre Entwürfe. 1944 trat Alices Sohn Max Kriemler in das Familienunternehmen ein und benannte es nach den Initialen seiner Mutter in Akris um. Er war massgeblich an der Entwicklung der Konfektionskleidung beteiligt und arbeitet mit berühmten Modehäusern wie Ted Lapidus und Givenchy zusammen. Im Jahr 1980 sollte Max‘ Sohn Albert in Paris eine Lehre bei Couturier Hubert de Givenchy antreten, doch das Schicksal hatte andere Pläne: Der Geschäftspartner seines Vaters starb unerwartet und Albert blieb in St. Gallen, um im Unternehmen der Familie den Bereich Design zu übernehmen. 

Der Kreative

Unter Albert Kriemlers Leitung als Creative Director entwickelte das Modehaus jene zurückhaltende Eleganz, für die Akris so bekannt ist. Ziel seiner Designs ist es, das Leben der Frauen weniger kompliziert zu gestalten und ihre natürliche Schönheit mit Mode zu unterstreichen. In den Worten von Kriemler: «Wenn eine Frau einen Raum betritt, möchte ich, dass die Menschen zuerst ihre Persönlichkeit sehen und danach ihre Kleidung bemerken.» Diese Worte mögen ungewöhnlich erscheinen für einen Modedesigner. Besonders ist auch Kriemlers Zugang zu einer neuen kleidsamen Designidee. Diese beginnt bei ihm nämlich immer mit dem Stoff: «Wenn ich einen Stoff berühre, weiss ich, was ich damit anfangen kann. Dann beginne ich zu zeichnen.» Neben seinem Fingerspitzengefühl besitzt Albert Kriemler auch eine grosse Leidenschaft für die Kunst und arbeitet bei der Entwicklung seiner Kollektionen gerne mit aussergewöhnlichen Künstlern wie Carmen Herrera oder Thomas Ruff zusammen.

Die Materialien

Jedes Modehaus hat seine Markenzeichen, seien es bestimmte Schnitte, Farben oder Stoffe, die sich immer wieder finden. Bei Akris sind es die Stoffe und ihre Verarbeitung. So beispielsweise Doubleface, eine Stofflage mit zwei identischen Seiten, die auf speziellen Webstühlen miteinander verwoben werden. Um unsichtbare Säume zu erzeugen, werden die Stoffkanten aufeinander nach innen gedreht und dann von einem Schneider von Hand genäht. Eine weitere Spezialität ergibt sich aus der Heimat des Modehauses: die St. Gallen Stickerei. Die Designs von Akris kommen dabei sehr modern daher und sind inspiriert von geometrischen und grafischen Formen. Neben Seide und Kaschmir, die in den Kollektionen oft zu bewundern sind, spielt Rosshaar eine entscheidende Rolle, bei dessen Herstellung, das sei auf jeden Fall erwähnt, keinem Tier Leid zugefügt wird. Es ist ein sehr widerstandsfähiges, leichtes Material, das allerdings in der Verarbeitung sehr anspruchsvoll ist. Hier sind einmal mehr das traditionelle Wissen wahrer Kunsthandwerker und viel Geduld gefragt. 

Das Buch

Seit der Gründung ist Akris St. Gallen treu geblieben, in dritter Generation führen Albert und Peter Kriemler als Creative Director und Geschäftsführer das Familienunternehmen, und produziert wird die Mode nach wie vor nur in der Schweiz. Tradition, Ort und Geschichte sind wesentliche Bestandteile der DNA von Akris. Dieses Selbstverständnis, die Eindrücklichkeit und die Unaufdringlichkeit des Modehauses finden im Buch zum 100-Jahr-Jubiläum seitenweise Ausdruck. «selbstverständlich. Akris – A Century in Fashion», erschienen bei Lars Müller Publishers, ist ein Manifest für das Streben nach Neuem und Ungesehenem. Basis des grossformatigen Buches ist ein Defilee der Kollektionen seit 2004, mit Kommentaren von Albert Kriemler. Den Auftakt macht allerdings eine ganz besondere Bildserie: Vintage-Modelle von 1979 bis 1992, aufgenommen von Fotograf Iwan Baan vor dem im Stil des Brutalismus erbauten Hauptgebäude der Universität St. Gallen. Die Zeitlosigkeit, aber auch der Weitblick von Akris, werden mit diesem Werk auf den Punkt gebracht. 

selbstverständlich. Akris – A Century in Fashion
Herausgeber: Albert und Peter Kriemler
Design: Haller Brun
Sprache: Englisch
Verlag: Lars Müller Publishers

akris​.com

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