An der Schnittstelle von Gastronomie und Design entstehen Gerichte, die sowohl wegen ihrem Geschmack als auch wegen der meisterhaften Gestaltung in Erinnerung bleiben.
Acht Adressen, an denen das Essen nicht nur den Gaumen, sondern auch das Auge verzaubert.
Sublimotion (Ibiza)
Im «Sublimotion» wird nicht nur gekocht – hier wird inszeniert. Jeder Teller ist ein Kunstwerk in Sachen Food Design, bei dem Texturen, Farben und Formen zu einer essbaren Skulptur verschmelzen. Doch das Erlebnis endet nicht auf dem Teller: Gäste werden Teil eines interaktiven Gesamtkunstwerks, in dem sich Kulinarik, Technologie und Emotion zu einer sinnlichen Reise verbinden. Jeder Gang ist ein neues Kapitel, bei dem sich Raum, Licht, Musik und Projektionen verändern – und so ein einmaliges Zusammenspiel von Geschmack, Design und Erlebnis entsteht.
Mamesa (Südtirol)
Im «Mamesa», dem Gourmetrestaurant im Hotel Weisses Kreuz im Südtiroler Vinschgau, trifft die Welt auf die Region – «glocal» ist das Motto von Küchenchef Marc Bernhart. Es gibt nur sechs Tisch, auf denen sich eine kulinarische Bühne entfaltet, auf der exzellente Produkte aus der Umgebung mit internationalen Einflüssen zu modernen, überraschenden Gerichten verschmelzen. Hier verbinden sich Aromen, Texturen und Interpretationen zu einem Erlebnis für alle Sinne. Der Name Mamesa – eine Kombination aus «Marc» und dem rätoromanischen Wort für Tisch – steht für Geselligkeit, Austausch und gelebte Genusskultur. Ein Highlight ist die Patisserie von Kay Baumgardt, vielfach ausgezeichnet, kreativ und innovativ – seine raffinierten Kompositionen eröffnen neue Dimensionen (für Augen und Magen) des süssen Genusses.
The Fat Duck (England)
«The Fat Duck» im englischen Bray ist ein kulinarisches Wunderland, das seit über 25 Jahren die Grenzen der Gastronomie neu definiert. Unter der Leitung von Heston Blumenthal, einem der einflussreichsten Köche unserer Zeit, vereint das mit drei Michelin-Sternen ausgezeichnete Restaurant Präzision, Erfindungsgeist und spielerische Fantasie. Inspiriert von Alice im Wunderland, Willy Wonka und den unerschöpflichen Möglichkeiten von Wissenschaft, Geschichte und Natur, werden hier Gerichte geschaffen, die überraschen, verblüffen und berühren und das sowohl geschmacklich, als auch visuell. Blumenthals Philosophie: Alles zu hinterfragen, in kulinarische «Kaninchenlöcher» zu springen und aus den besten Zutaten Erlebnisse zu kreieren, die ebenso köstlich wie unvergesslich sind und noch dazu einzigartig aussehen!
Plénitude (Paris)
Das Restaurant «Plénitude» im ersten Stock des Cheval Blanc Paris ist die Kulinarik-Werkstatt von Arnaud Donckele. Ausgezeichnet mit drei Michelin-Sternen und fünf Hauben übernimmt in diesem Gourmetrestaurant die Sauce die Hauptrolle – nicht als Nebenfigur, sondern als Protagonistin eines kulinarischen Theaters, inspiriert von den vier Jahreszeiten. Kreiert werden «Absolute Blends»: komplexe, mehrschichtige Elixiere mit Kopf‑, Herz- und Basisnoten, komponiert aus bis zu zwölf Zutaten. Unter der Leitung von Alexandre Larvoir präsentiert das Serviceteam die Saucen, die im Grunde der rote Faden des Menüs sind, und den «Préludes» (Vorspeisen), den «Salty and Sweet Waters» (Fischgerichten), den «Meadows and Country Lands» (Fleisch) und den «Sweet Fragrances» (Desserts) Tiefe, Aroma und das gewisse Etwas verleihen. Das Ergebnis: Gerichte, die Terroir, Handwerkskunst und Emotion verbinden, hervorragend schmecken und so gut aussehen, dass man sie fast nicht zerstören und kosten möchte — aber auch nur fast!
Frantzéns (Stockholm)
Das «Frantzén» in Stockholm ist so etwas wie der Beyoncé-Moment der Spitzengastronomie: selten, glamourös und sofort ausverkauft. Nur 23 Gäste dürfen pro Abend dieses kulinarische Dreisterne-Drama erleben – verteilt auf drei Etagen und 521 m². Küchenchef Björn Frantzén, einst Profi-Fussballer, heute Idol der internationalen Spitzengastronomie, entzieht sich bewusst jeder kulinarischen Schublade: Statt sich auf «New Nordic Cuisine» zu beschränken, sucht er weltweit nach den besten Zutaten – Yuzu und Sudachi aus Japan? Check! Sommertrüffel aus Australien? Aber bitte! Das Menü beginnt unterm Dach mit Aperitif und Amuse-Bouches, bevor Gäste durch Produktionsküche und Weinkeller zum Herzstück des Restaurants gelangen: dem L‑förmigen Tresen mit offener Feuerstelle. Das Beste: Jede Food-Kosmponente wird so gestaltet, dass sie nicht nur geschmacklich, sondern auch visuell ein Statement setzt.
Ocean Restaurant (Portugal)
Das «Ocean Restaurant» an der Algarve ist nicht nur ein kulinarischer Hotspot mit zwei Michelin-Sternen, sondern auch eine Bühne für spektakuläres Food Design. Küchenchef Hans Neuner verwandelt regionale Spitzenprodukte und exotische Einflüsse in kunstvolle Arrangements, bei denen Anrichteweise und Zutatenkomposition ebenso kreativ sind wie geschmacklich präzise. Jeder Teller wirkt wie eine Hommage an den Atlantik vor der Tür – inspiriert von Meeresfarben, Korallenstrukturen und der Küstenlandschaft. Texturen, Farben und Formen werden hier so vereint, dass sie eine Geschichte erzählen. Dabei verschmelzen Technik, künstlerische Gestaltung und geschmackliche Harmonie, sodass der Gast am Ende vor einem sehr #instagrammable Teller sitzt, der visuell beeindruckt und garantiert den Gaumen begeistert.
DiverXO (Madrid)
«DiverXO» in Madrid ist das kulinarische Universum von Dabiz Muñoz, einem der jüngsten Drei Sterne-Köche in der Geschichte des Guide Michelin und einer der kreativsten Köpfe der internationalen Gastronomie. Was auf den ersten Blick nach exzentrischem Punk mit Irokesenschnitt und lauter Attitüde wirkt, offenbart sich auf dem Teller als hochpräzise, detailverliebte und ästhetisch inszenierte Küche. Hier verschmelzen globale Einflüsse zu Food Design in seiner wildesten Form – opulent, verspielt, oft theatralisch, aber stets mit perfekter Balance von Textur, Aroma und Präsentation. Jedes Gericht ist wie ein visuelles Kunstwerk, das Sinnlichkeit und Überraschung vereint, wobei Muñoz Zutaten kombiniert, als würde er Geschichten in Farbe, Form und Geschmack erzählen.
Atelier Moessmer Niederkofler (Südtirol)
Das «Atelier Moessmer» in Bruneck ist so etwas wie die Haute Couture der Südtiroler Küche – nur statt Nadel und Faden arbeiten hier Norbert Niederkofler und sein Team mit Pinzette und Bergkräutern. Der Dreisternekoch, bekannt für seine Philosophie Cook the Mountain, serviert nicht einfach Essen, sondern Geschichten aus der Region, die auf dem Teller wie kleine Kunstwerke aussehen. Der Abend startet ungewöhnlich charmant: Man klingelt an der Tür – wie bei Freunden – und wird zum Aperitif in die Bibliothek gebeten. Danach folgt ein kleiner Rundgang durchs geschichtsträchtige Gebäude, bevor man entweder an einem eleganten Tisch Platz nimmt oder gleich ins Herz der Sache rutscht: an den Chef’s Table in der offenen Küche, direkt am Tresen, wo man den Köchen beim Brutzeln, Flambieren und Filigran-Arbeiten zusehen kann. Food Design? Hier Pflichtprogramm – so kunstvoll arrangiert, dass man fast den Kellner um einen «Bitte-nicht-anfassen»-Zettel bitten möchte.
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