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Ein Fisch mit Kultstatus. Der WWF Schweiz setzt sich seit Jahren mit grossem Engagement für die Rückkehr des Atlantischen Lachses in die Schweizer Gewässer ein. Seine Vision: Der imposante Wanderfisch soll in Rhein, Aare und anderen Flüssen wieder heimisch werden. Ab spätestens 2027 ist es soweit. Der Atlantische Lachs kehrt in die Schweiz zurück. Im WWF Projekt «Lachs Comeback» mit dabei ist Cornèrcard.

Vor mehr als hundert Jahren war der Rhein der grösste Lachsfluss Europas: Rund eine Million Lachse schwammen im Rhein. Verbauung und Verschmutzung der Gewässer begann. Wilde Flüsse wurden in enge Kanäle gezwängt, die Vernetzung der Gewässer unterbrochen. Mit gravierenden Folgen für die Natur: Viele Lebensräume wurden zerstört und mit ihnen gingen etliche Tier- und Pflanzenarten verloren. Auch beim Lachs, ein Sinnbild lebendiger Flüsse, war die Entwicklung dramatisch. Innerhalb weniger Jahrzehnte brach der Bestand ein — Mitte 1950er Jahre galt er als verschwunden.

WWF Lachsprojekt 3 Michel Roggo
Michel Roggo ©

Von den Alpen an die Küste Grönlands und zurück

Der Atlantische Lachs (Salmo salar) wird zu den so genannt anadromen Fischarten gezählt. Sobald er ein bis zwei Jahre alt ist und sein Schuppenkleid silbrig wird, macht er sich von seinem Geburtsort, meist einem kleinen Fluss, auf Wanderschaft in die Weltmeere. Diese Reise kann bis zu mehreren tausend Kilometern lang sein. Bis zu seiner Geschlechtsreife lebt er im Meer und kehrt dann im Alter von etwa fünf, sechs Jahren zurück an seinen Geburtsort, um dort zu laichen. Die freie Fischwanderung flussauf- und ‑abwärts ist daher von grundlegender Bedeutung für die Erhaltung gesunder Lachsbestände. 

Lange Zeit blieb den Lachsen der Weg zurück zu ihren angestammten Laichplätzen versperrt – blockiert durch Kraftwerke und andere Hindernisse, die ihre freie Wanderung unmöglich machten. Doch der Traum von der Rückkehr lebt. Seit über einem Jahrzehnt setzt sich der WWF Schweiz unermüdlich dafür ein, dass der Lachs wieder heimkehren kann. Gemeinsam mit verschiedenen Partnern — und seit einigen Jahren auch mit Cornèrcard — wird das Projekt «Lachs Comeback» vorangetrieben, mit überzeugenden Ideen und einer klaren Vision: Bis 2027 soll der Lachs in die Schweiz zurückkehren – über den Rhein in die wiedervernetzten Flüsse Thur, Töss, Limmat, Aare und die Reuss. Bis 2035 ist das Ziel, stabile, selbsttragende Populationen in unseren Gewässern wieder heimisch zu machen.

WWF Lachsprojekt Berner Community
WWF Schweiz ©

Erfolgreiche Ergebnisse

In den vergangenen drei Jahren hat sich einiges getan, um dem Lachs den Weg zurückzuebnen. Wichtige Laichgründe wurden gezielt geschützt und aufgewertet sowie Kraftwerke beim Bau von Fischpassagen beraten. Inzwischen sind auch wichtige Teilstrecken der früheren Lachsflüsse in der Schweiz revitalisiert, während im mittleren Einzugsgebiet des Rheins in Deutschland die Wiederansiedlung des Lachses bereits erfolgreich gelungen ist. Diese positive Entwicklung kommt auch anderen Fischarten zugute, die von der Gewässerdynamik profitieren. Im Herbst 2022 begann der Bau der Fischaufstiegsanlagen an den Kraftwerken Rhinau und Marckolsheim und markierte gleichzeitig den Start der Wiederherstellung der letzten Verbindungen zwischen Strassburg und Basel. Die Bauarbeiten verlaufen planmässig und beide Fischpässe sollten 2026 betriebsbereit sein. Eine letzte Hürde ist das Kraftwerk Vogelgrün. Gemeinsam mit seinen Partnern unternimmt der WWF Schweiz alles, um eine rasche und nachhaltige Lösung zu finden. Bereits abgeschlossen hingegen ist das zehnjährige Grossprojekt des VAR (Verband Aare-Rhein-Kraftwerke) zum Fischabstiegsverhalten an Grosswasserkraftwerken, während das nationale Besatzprogramm, koordiniert durch das Bundesamt für Umwelt (BAFU) und umgesetzt von den Kantonen, erfolgreich läuft. 

WWF Lachsprojekt Bau Fischaufstiegsanlage an dem Kraftwerk Rhinau
WWF Schweiz ©

Lachs als Indikator für den Zustand der Flüsse

Wenn sich der Lachs in unseren Flüssen vermehren kann, geht es auch anderen Fisch- und Pflanzenarten in den Schweizer Flüssen gut. Somit profitiert nicht nur der Lachs von den verschiedenen Massnahmen am Rhein und seinen Zuflüssen, sondern auch alle weiteren heimischen Tiere und Pflanzen in und an den Gewässern.

WWF Lachsprofekt 4 Cr Michel Roggo
Michel Roggo ©

Engagement der Bevölkerung

Der Lachs ist mehr als nur ein Fisch – er steht für Faszination, Ausdauer und den Wert intakter Ökosysteme. Durch die vielfältigen Aktivitäten in den Lachsregionen (BS/BL, AG, ZH, TG, SO, BE und LU) und die zahlreichen Sensibilisierungsaktionen ist dieser Funke auch auf die Bevölkerung übergesprungen. Das wachsende Interesse und die positive Resonanz zeigen eindrucksvoll, wie wichtig es ist, der Natur verlorengegangenen Raum zurückzugeben – und so die Biodiversität nachhaltig zu fördern.

Weitere Informationen: wwf​.ch oder lachscomeback​.ch

Quelle: WWF Schweiz 


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