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Die 108. Ausgabe der Pitti Immagine Uomo lenkt im Juni 2025 ihr Augenmerk erneut auf kühne stilistische Experimente und modische Grenzgänge und wird dabei von einem besonderen Gastdesigner unterstützt: Niccolò Pasqualetti. Ein Nachwuchstalent aus der Toskana, dessen Namen man sich merken sollte.

Sich heutzutage in der Modeszene zu etablieren, ist in der Tat kein leichtes Unterfangen. Die Giganten der Industrie dominieren nach wie vor und kleine Designer kommen und gehen, ohne es jemals in den Mainstream zu schaffen. Doch als Finalist für den 2024 LVMH Prize – und jetzt als Gastdesigner der Pitti Uomo 108 – ist Niccolò Pasqualetti auf dem richtigen Weg, sich international einen Namen zu machen.

Pasqualetti wurde in Venedig (an der Iuav) und in Belgien ausgebildet und sammelte erste Erfahrungen bei The Row in New York, bevor er sein Masterstudium in Womenswear am Central Saint Martins College in London absolvierte. Eine Anstellung bei Loewe führte ihn nach Paris, wo er 2021 schliesslich sein gleichnamiges Label gründete. Im selben Jahr wurde das Nachwuchstalent mit dem Franca Sozzani Award ausgezeichnet; es folgten der Camera Moda Fashion Trust Award in den Jahren 2023 und 2024.

Seine Arbeit, verwurzelt in den geometrischen Strukturen der Natur, zeichnet sich durch seine Hingabe zu ambivalenter Androgynie aus. Für Pasqualetti gibt es keine klare Trennung zwischen Kleidung und Schmuck: Beide Ausdrucksformen verschmelzen miteinander, wobei Langlebigkeit auf Flüchtigkeit trifft. Dank eines Stipendiums der Stella McCartney Foundation vertiefte Pasqualetti sein Engagement für nachhaltige Materialien und Herstellungsprozesse – ein Ansatz, der bis heute durch enge Zusammenarbeit mit Kunsthandwerkern aus der toskanischen Heimat getragen wird.

In seinen Kollektionen treffen überdimensionierte Formen auf eine Neuinterpretation von klassischen Teilen wie Trench Coats, zweireihigen Blazern und smarten Zweiteilern. Eine clevere Mischung aus Materialien wie Strick, Leder, Denim und Pailletten sorgt für einen spannenden Mix an Texturen und Dimensionen. Ein zentrales Motiv seiner Arbeit sind asymmetrische Schnitte, die bei seinen Halsausschnitten, Krägen und dem Saum immer wieder zu finden sind.

Pitti Uomo: Was steckt hinter der renommierten Modemesse?

Während Mailand seit den 1980ern das Zentrum italienischer Damenmode ist, gilt Florenz als Austragungsort der zweimal jährlich stattfindenden Pitti Immagine Uomo (kurz auch als Pitti Uomo bekannt) seit über 60 Jahren als wichtigster Standort in der Welt der Männermode. Über 730 Marken präsentieren von 17. bis 20. Juni 2025 in der Fortezza da Basso einem zunehmend internationalen und selektiven Publikum die wichtigsten Neuheiten für Frühling/​Sommer 2026

Das Leitthema der Sommerausgabe lautet PITTI BIKES, mit einem starken Fokus auf die Welt des Radfahrens – auch durch das Projekt BECYCLE, das in der Fortezza inszeniert wird. Neben Pasqualetti fungiert auch die Brand PAF (Post Archive Faction) als Gastdesigner, während Homme Plissé Issey Miyake als Ehrengast teilnehmen wird.

«Die Codes der Herrenmode haben meine Leidenschaft für Genauigkeit, ausdrucksstarke Details und eine gewisse Freiheit im Anziehen geprägt.» Niccolò Pasqualetti

Eine frische Perspektive auf Menswear

«Es bedeutet mir sehr viel, mich in dieser Saison bei der Pitti Immagine Uomo zeigen zu dürfen – für mich steht sie seit jeher für Präzision in der Gestaltung und im Ausdruck von Kleidung. Als jemand, der aus der Nähe von Florenz stammt, bin ich besonders dankbar, meine Arbeit hier präsentieren zu können», so Pasqualetti.​«Die Codes der Herrenmode haben meine Leidenschaft für Genauigkeit, ausdrucksstarke Details und eine gewisse Freiheit im Anziehen geprägt. Ich freue mich darauf, diese Codes weiterzuentwickeln und ihnen dabei dennoch treu zu bleiben.»

«Ähnlich wie Jean Arp, der seine Schmuckentwürfe inspiriert hat, erschafft Niccolò Pasqualetti durch seine Mode neue Wirklichkeiten. Er experimentiert mit verschiedensten Materialien und geht von den traditionellen Codes der italienischen Herrenmode aus, die er mutig neu interpretiert. So entstehen Kollektionen, in denen Vergangenheit und Gegenwart, Maskulines und Feminines, Klassisches und Zeitgenössisches auf organische und originelle Weise zusammenfinden», sagt Francesca Tacconi, Special Events Coordinator bei Pitti Immagine.


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