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Vom Sorgenkind zum Welterfolg – die Geschichte hinter Windows 1.0.

Was heutzutage KI und Blockchain sind, waren in den 1980er Jahren grafische Oberflächen. Auch Bill Gates entschloss sich daher, eine solche Oberfläche für DOS zu schaffen, um der Konkurrenz entgegen zu treten. Da die Entwickler immer zu von Fenstern sprachen, entwickelten die PR-Manager den Namen «Windows». Im April 1983 war die erste Version schliesslich fertig. Als im Januar 1984 der Macintosh erschien, orientierte sich Bill Gates an dessen Gestaltung. Es stellte sich allerdings das Problem, dass Windows nicht wie Mac OS nur auf einem Gerät, sondern auf einer Vielzahl von Computern laufen sollte. So musste eine grosse Anzahl an Treibern programmiert werden. Der offizielle Release-Termin war bereits Monate überfällig, doch im November 1985 war es endlich soweit: Windows 1.0 wurde freigegeben. Der Kaufpreis betrug 99 US-Dollar. 

Trotz des Aufwands wurde das erste Windows kein Erfolg, womit es allerdings in guter Gesellschaft war. Grafische Benutzeroberflächen stiessen allgemein auf Skepsis. Auch Apple kannte dieses Problem. Der später gefeierte Macintosh war zunächst ein Sorgenkind. Die zögerliche Haltung hatte einige gute Gründe: Zum einen waren die damaligen Computer noch relativ leistungsschwach. Das gleichzeitige Betreiben mehrerer Anwendungen war daher selten sinnvoll, da meist bereits eine Anwendung den Computer auslastete. Zum anderen wurden teure Hardwarekomponenten wie eine Maus, ein Festplattenlaufwerk, Erweiterungsspeicher und Farbgrafikkarte benötigt. Der Journalist Jim Seymour beurteilte Windows kurz nach dessen Erscheinen in der Fachzeitschrift PC Week dennoch positiv: «Ich bin ein Fan von Windows, nicht wegen der Merkmale, die es heute bietet, sondern wegen der Rolle, die es mit Sicherheit eines Tages spielen wird.» Heute würde ihm wohl niemand widersprechen wollen.