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Während inmitten von Mulegns der Weisse Turm Stück für Stück zum Leben erwacht, finden in dem kleinen Bergdorf Wissenschaft, Architektur und Kultur zusammen.

Es ist eine Baustelle wie keine andere. Scheinbar mühelos fliegen in Mulegns weisse Säulen durch die Luft und werden auf einem Sockel kreisförmig aneinander- und aufeinander gereiht. Ihre Besonderheit? Sie bestehen aus 3‑D-gedrucktem Beton. Hinter dem Weissen Turm steckt allerdings noch viel mehr als ein architektonischer Geniestreich.

3‑D-Druck auf höchstem Niveau

Bereits auf den ersten Blick ist klar, dass es sich hierbei nicht um einen herkömmlichen Turm handelt. Elegant soll sich das Gebäude 23 Meter in die Höhe erstrecken. Die Säulen der vier Etagen fallen besonders dank ihrer aufwendigen geometrischen Formen auf. Möglich wird dieses Design erst durch die Bauweise des Turms, denn jede der Säulen wurde digital entworfen und schliesslich mit dem 3‑D-Drucker ausgedruckt. Präzise werden die Einzelteile am Zielort zusammengesetzt. Eine weite Kuppel soll das Bauwerk elegant abrunden und später eine Bühne für Theater, Tanz und Konzerte beherbergen. Das Projekt ist ein Vorreiter der digitalen Bautechnologie und der modularen Bauweise und soll später zum Kulturzentrum werden.

Hoffnungsträger

Wer Mulegns kennt, wird jetzt vielleicht stutzen. Immerhin hat das Dorf an der Julierpassstrasse aktuell ungefähr 20 Einwohner und Einwohnerinnen. Warum sollte man also einen aussterbenden Ort zum Zuhause des zukunftsorientierten Bauprojekts machen? Der Weisse Turm in Mulegns hat eine klare Antwort auf die Frage: Der alpine Raum lebt und ist ein Nährboden für Innovation.